Kursk-Offensive: Angekommen in jener Realität des Krieges

Die Rentnerin Warwara Skibina aus Kursk kann ihre Wut nicht mehr zurückhalten. „Sie lügen und lügen und lügen, diese Hunde von unserer Verwaltung. Sie lügen uns im Fernsehen an“, schreit sie ins Mikrofon eines russischen Reporters im Zentrum von Kursk. Vor wenigen Tagen musste sie ihr Haus in der russischen Grenzstadt Sudscha verlassen, knapp 90 Kilometer südwestlich von Kursk. Seit die ukrainischen Einheiten hier russisches Territorium angegriffen haben, hat die russische Armee die Kontrolle über die Kreisstadt mit 5.000 Einwohnern verloren. Nun steht Skibina Schlange am Büro der privaten Hilfsorganisation Haus der guten Taten, die jeden Tag Essen und Kleidung an Geflüchtete verteilt. „Niemand hat uns gerettet, wir mussten uns selber evakuieren“, fährt die Rentnerin fort.