Künstliche Intelligenz: US-Regierung will Export von KI-Chips begrenzen
Die Vereinigten Staaten wollen den Export bestimmter Hochleistungschips und damit
zusammenhängender Technologien einschränken. Das entschied die Regierung von US-Präsident Joe Biden wenige Tage vor dem Ende seiner Amtszeit. Verschärft werden sollen vor allem die Bestimmungen für die Ausfuhr
bestimmter Grafikkartenchips (Graphics Processor Units, GPU).
Diese können zahlreiche Aufgaben parallel
erledigen und sind daher für KI-Anwendungen, die eine große Menge an Daten analysieren, besonders wichtig.
Handelsministerin Gina Raimondo legte dafür einen Rahmenplan vor. Ziel sei es, die Führungsrolle der Vereinigten Staaten bei KI und der Entwicklung von
KI-bezogenen Computerchips zu erhalten. Außerdem will die US-Regierung sicherstellen, dass die Technik
nicht in die Hände ausländischer Gegner gelangt. „Die
USA sind derzeit führend bei der KI – sowohl bei der
KI-Entwicklung als auch bei der Entwicklung von KI-Chips“, sagte
Raimondo. „Es ist wichtig, dass dies
so bleibt.“ Die Regierung sehe sich zu schnellem Handeln
gezwungen, um den sechs- bis 18-monatigen Vorsprung der USA bei KI
gegenüber China und anderen Mitbewerbern zu bewahren.
Partnerländer sollen von den Einschränkungen jedoch ausgenommen sein. Uneingeschränkten Zugang
erhalten laut Raimondo künftig nur noch die engsten Verbündeten. Dazu gehörten
unter anderem Deutschland, Japan und Großbritannien. Für alle anderen Staaten
würden Ausfuhrquoten eingeführt, Exporte nach China, Russland, Nordkorea oder in den Iran blieben wie bisher komplett verboten.
Obergrenze für Computerchips-Exporte
Nach Angaben des Weißen Hauses soll es eine Obergrenze von je
50.000 Computerchips für den Export in andere Länder geben, die durch
Regierungsverträge auf 100.000 angehoben werden können, sollte
dies den US-Sicherheitsinteressen entsprechen. Bis zu 1.700 Chips für Universitäten und medizinische Einrichtungen könnten ausgenommen werden. Auch
KI-Rechenkapazität von Unternehmen und anderen Institutionen im Ausland soll limitiert werden.
Betroffen ist unter anderem der weltgrößte Anbieter für KI optimierter
Hochleistungschips Nvidia. Auch andere
Halbleiter-Hersteller wie AMD, Google oder Meta arbeiten an solchen
Prozessoren. Zudem müssen sich
große Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS),
Microsoft und Google beim Aufbau neuer KI-Rechenzentren auf neue Regeln einstellen. Unter anderem Nvidia kritisierte bereits den Plan für neue Vorgaben, weil diese zu streng seien.