Krieg gegen die Ukraine: Putin und die europäischen Ferkel

Man musste nach den Ukrainegesprächen in Berlin nur zwei Tage warten, bis Wladimir Putin deutlich gemacht hat, wie grundlos der Optimismus war, den manche westliche Politiker danach verbreitet haben. Bei seinem Auftritt im russischen Verteidigungsministerium am Mittwoch hat er den Vormarsch seiner Truppen in der Ukraine als „Befreiung unserer historischen Länder“ bezeichnet, die Russland eben militärisch vorantreiben werde, wenn es seinen Willen nicht auf anderem Wege bekomme. Im nächsten Atemzug sprach er von „Schaffung und Ausweitung“ einer Pufferzone.
Die Worte des russischen Machthabers sind unmissverständlich: Er wird die Existenz einer unabhängigen Ukraine nicht akzeptieren.
Putins Einstellung zu den Europäern
Ebenso eindeutig ist seine Einstellung zu den Europäern, die an der Seite der Ukraine stehen. Vor laufenden Kameras bezeichnet er sie als „europäische Ferkel“, die sich an Russlands Zerfall mästen wollten. Mit solchen Äußerungen markiert Putin den Raum für Bemühungen um eine diplomatische Lösung des Konflikts.
Bei all den russisch-amerikanischen Gesprächen über die Ukraine seit dem Amtsantritt Donald Trumps – dessen Dialogbereitschaft Putin abermals lobte – geht es dem Kreml nicht um eine Beendigung des Kriegs, sondern nur um die Schwächung der Ukraine und Europas. Putins offene Verachtung führt vor Augen, wie existenziell der Freiheitskampf der Ukraine für alle Europäer ist.
Source: faz.net