Kosten dieser Krankenhausreform: Die Versicherten bezahlen die Fehler des Staates

Endlich geht es voran. Nach langen Diskussionen ist die Krankenhausreform an diesem Mittwoch durchs Bundeskabinett gegangen. Sie anzuschieben, ist dringend nötig. Denn wenn sich Klinikchefs und Politiker über eines einig sind, dann darüber, dass etwas passieren muss. Zu viele Krankenhäuser stehen finanziell schlecht da. 78 Prozent rechnen in diesem Jahr mit Verlusten. 40 Kliniken haben im letzten Jahr bereits Insolvenz anmelden müssen.

Ihre Schieflage liegt auch an der Finanzierung – an den Rahmenbedingungen, die die Politik vorgegeben hat. Über sogenannte Fallpauschalen werden Krankenhäuser bislang pro Behandlung bezahlt. Das setzt falsche Anreize: nämlich lieber einmal mehr als weniger zu operieren. Schlicht, weil das Geld bringt. Da übernehmen kleinere Häuser Eingriffe, auf die ihre Ärzte gar nicht spezialisiert sind. Die Einnahmen reichen dennoch nicht. Vor allem Kliniken auf dem Land, hinter denen kein großer Träger steht, bekommen finanzielle Probleme. Dabei braucht man gerade sie für die Grund- und Notversorgung vor Ort.