Konflikt zwischen Nord- und Südkorea: Nordkorea feuert mehrere ballistische Raketen ab

Kurz vor Beginn des Wahltags in den USA hat Nordkorea nach Angaben des südkoreanischen Militärs Raketensalven abgefeuert. Der Generalstab in Seoul teilte am Dienstag mit, gegen 7.30 Uhr am Dienstag (Ortszeit) sei der Start von „mehreren ballistischen Kurzstreckenraketen“ in Richtung der Gewässer östlich der koreanischen Halbinsel festgestellt worden. „In Vorbereitung auf weitere Starts hat unser Militär die Überwachung und Wachsamkeit verstärkt“, hieß es weiter.

Es würden Informationen mit der US-Regierung sowie mit Japan ausgetauscht, teilte der Generalstab mit. Auch Japan bestätigte den Raketenstart. Ein Sprecher im Büro des japanischen Regierungschefs sagte, die Regierung in Pjöngjang habe „vermutlich eine ballistische Rakete“ abgefeuert.

UN-Resolutionen untersagen der selbst ernannten Atommacht den Start oder
auch nur Tests von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Das sind
in der Regel Boden-Boden-Raketen, die – je nach Bauart – auch mit einem
Atomsprengkopf ausgerüstet werden können. 

Stärkste Interkontinentalraketen getestet

Am Donnerstag hatte Nordkorea eine der bislang stärksten Interkontinentalraketen getestet. Es handelte sich um den ersten Waffentest, seit Machthaber Kim Jong Un vorgeworfen worden war, Soldaten nach Russland zum Kampf gegen die Ukraine gesendet zu haben.

Als Antwort auf diesen Raketentest hielten Südkorea, Japan und die USA am Sonntag gemeinsame Militärmanöver unter Beteiligung eines US-Bombers ab. Die USA, die EU, UN-Generalsekretär António Guterres sowie die Bundesregierung hatten die militärische Drohgebärde heftig kritisiert.

Russland und Nordkorea haben ihre politische und militärische Zusammenarbeit im Zuge des Ukrainekriegs vertieft. Die Aussicht, dass Nordkorea Truppen in den Kampf gegen Streitkräfte der Ukraine schickt, hat international große Besorgnis hervorgerufen.

Die USA gingen davon aus, dass die Zahl nordkoreanischer Streitkräfte in Russland insgesamt bei 11.000 bis 12.000 liegen könne, sagte US-Verteidigungsministeriumssprecher Pat Ryder am Montag. „Mindestens 10.000“ seien derzeit in der Region Kursk an der Grenze zur Ukraine. Die Ukraine hatte in Kursk im August eine Gegenoffensive gestartet.