Kommunikation | Jeanette Hofmann: „Es gibt keine Belege, dass Desinformation Wahlverhalten geprägt“

Seit der ersten Wahl von Donald Trump wird über den Einfluss von Desinformation, vor allem aus Russland, diskutiert. Auch deutsche Behörden warnen. Die Politikwissenschaftlerin Jeanette Hofmann aber sieht Desinformation anders

Bernhard Ludewig


Laut Bundesregierung handelt es sich bei Desinformation um „irreführende und falsche Informationen“, die zur Gefahr werden, „wenn sie das Ziel haben, Menschen vorsätzlich zu täuschen oder zu beeinflussen und deshalb gezielt verbreitet werden.“ In letzter Zeit wird vor allem dann über Desinformation diskutiert, wenn es um russische Versuche geht, durch gezielte Falschinformationen Wahlen in anderen Ländern zu beeinflussen.

der Freitag: Frau Hofmann, bei der anstehenden Bundestagswahl gibt es wie bei allen Wahlen in den letzten Jahren die Sorge, dass Desinformation eine Rolle spielen wird. Gemeint ist, dass Akteure wie Russland versuchen, die Wahl zu beeinflussen. Wie berechtigt ist das?

Jeannette Hofmann: Um das zu beantworten, will ich ein bis