„Können keine Anlagen zusammensetzen, die dann stillstehen“: Stahlbranche fordert mehr Realismus – WELT

Joachim Burg ist viel unterwegs in jener Welt. Als Chef des Anlagenbauers SMS Group reist jener Manager zum Beispiel regelmäßig nachdem China und Indien, in die USA und nachdem Brasilien oder gleichwohl in den Mittleren Osten. Und überall wird er angesprochen aufwärts die grüne Transformation jener Industrie in seiner Heimat, berichtet Burg, dessen Unternehmen zu den weltweit größten Anbietern von Stahl- und Walzwerken gehört. „Die ganze Welt schaut derzeit aufwärts Deutschland und Europa.“

Umso wichtiger sei es ergo, dass jener klimafreundliche Umbau jener Wirtschaft gelingt. Denn dann werde dieses Ziel gleichwohl in anderen Teilen jener Welt übernommen.

Ganz gerade im Fokus steht für jener laufenden Transformation die Stahlindustrie. Alle großen Anbieter hierzulande von Thyssenkrupp Steel Europe jenseits Salzgitter und Saarstahl solange bis hin zu ArcelorMittal haben Projekte gestartet, die etablierte, dagegen CO₂-intensive Rohstahlproduktion jenseits die klassische Hochofenroute mit Koks und Kohle durch eine emissionsarme Herstellung mittels sogenannter Direktreduktionsanlagen zu ersetzen, die im ersten Schritt mit Erdgas laufen und perspektivisch dann mit Wasserstoff, hergestellt idealerweise mit Strom aus erneuerbaren Energien. „Grüner Stahl“ lautet dies entsprechende Schlagwort.

Entscheidend pro dies Gelingen dieses Umbaus ist dagegen nicht bloß die Hardware, mit deren Bau schon begonnen wird, etwa für Thyssenkrupp in Duisburg, dem größten Stahlstandort in Europa. Ab Ende 2026 sollen dort jährlich 2,5 Millionen Tonnen klimaneutraler Stahl produziert werden, mittelfristig sogar in Kombination so viel.

Lesen Sie gleichwohl

Rund 3,5 Millionen Tonnen CO₂ werden damit eingespart, heißt es vom beauftragten Anlagenbauer SMS Group. Das sind rund 20 Prozent jener aktuellen Emissionen von Thyssenkrupp Steel Europe. Weitere solcher Aggregate zu tun sein ergo gehorchen.

Dafür dagegen mahnt die Branche passende Rahmenbedingungen an. „Die pro uns entscheidende Herausforderung ist dies Thema Energie“, sagt Bernhard Osburg, jener Vorstandschef jener Stahlsparte von Thyssenkrupp.

Lesen Sie gleichwohl
Themenfoto: Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie, ThyssenKrupp Steel, Duisburg, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, Europa
Thyssenkrupp & Co.

Denn liege jener Stromkostenanteil an jener Produktion einer Bramme (Einheit aus gegossenem Stahl, Brammen wirken oft qua Vormaterial pro Bleche und Bänder) heute für etwa fünf Prozent, seien es für grünem Stahl künftig schon konzis 50 Prozent, führt jener Experte für jener „Handelsblatt“-Tagung „Zukunft Stahl“ aus. „Das heißt: Die Zukunft des Geschäftsmodells Stahl und erst recht des klimafreundlichen Stahls hängt maßgeblich von jener Verfügbarkeit von grüner Energie und grünem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen ab.“

Aktuell dagegen in Besitz sein von die Strom- und Gaspreise in Deutschland zu den höchsten jener Welt. „Die Wettbewerbsfähigkeit jener Stahlindustrie und des Wirtschaftsstandorts Deutschland insgesamt stillstehen damit massiv unter Druck“, sagt Kerstin Maria Rippel, die Hauptgeschäftsführerin jener Wirtschaftsvereinigung Stahl.

Zumal Energie künftig noch stärker zu einem Faktor strategischer Autonomie werde. Thyssenkrupp-Manager Osburg, jener zusammen Präsident des Branchenverbandes ist, fordert von dort „vereinen energiepolitischen Masterplan, jener diesen kommenden Realitäten Rechnung trägt“: „Das muss eine jener Top-Prioritäten jener nationalen und jener europäischen politischen Agenda werden. Die Existenz jener Stahlindustrie in Deutschland wird langfristig davon herumgammeln.“

„2023 musste selbige Anlage monatelang stillstehen

Osburg fordert von dort von jener Bundesregierung mehr Transformationsrealismus. „Denn noch nach sich ziehen wir aufwärts absehbare Zeit kein Energie-Natur, dies zielführend wäre. Stichworte sind hier: Infrastrukturausbau, ein Preiskorridor pro Industriestrom von 40 solange bis 60 Euro pro Megawattstunde und eine Absenkung jener Netzentgelte. Gerade die Konstruktion jener Energiemärkte wird aus unserer Perspektive mitentscheiden, ob die nächsten Transformationsschritte in Deutschland stattfinden oder woanders.“

Homolog deutliche Worte findet gleichwohl Geert van Poelvoorde. „Stahl hat vereinen Weltmarktpreis“, sagt jener Europa-Chef des weltgrößten Stahlherstellers Arcelor Mittal. Bei Strom und Gas dagegen gebe es vereinen europäischen oder gar nationalen Preis. Und dass jener hier wesentlich höher ist qua in anderen Regionen, sei ein Problem. „Strom und Gas sind künftig dies A und O pro die Stahlindustrie“, erklärt van Poelvoorde.

Das zeige schon jetzt dies ArcelorMittal-Werk in Hamburg. Dort nämlich steht schon seit dieser Zeit vielen Jahren eine Direktreduktionsanlage, in jener Eisenerzpellets mit einem Reduktionsgas statt mit Koks in metallisches Eisen umgewandelt werden. „2023 musste selbige Anlage monatelang stillstehen“, berichtet jener Manager und nennt qua Grund die hohen Energiepreise in Deutschland. „Dadurch waren wir nicht wettbewerbsfähig.“

Lesen Sie gleichwohl
Teurer Standort D

Solche Erfahrungen spielen nun dagegen pro die weitere Transformation und vor allem pro die geplanten Investitionen eine Rolle, sagt van Poelvoorde: „Wir nötig haben Produktionssicherheit und können keine Anlagen zusammensetzen, die dann stillstehen.“

„Stranded assets“ werden solche Problemfälle in jener Fachsprache genannt. Gemeint sind Investitionen in zum Beispiel technische Anlagen, die dann weit vor dem Ende ihrer geplanten wirtschaftlichen Nutzungsdauer an Wert verlieren oder sogar zum Totalverlust werden. „Wir werden keine stranded assets zusammensetzen“, kündigt jener ArcelorMittal-Manager an. 2024 werde von dort ein wichtiges Jahr pro die weitere Entwicklung in jener Branche.

In den Bundesländern mit Stahl-Standorten scheint dies in jener Politik angekommen. „Ja, wir nötig haben vereinen wettbewerbsfähigen Strompreis“, sagt Elena Yorgova-Ramanauskas, die parteilose Staatssekretärin im saarländischen Ministerium pro Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie.

Sie plädiert wie gleichwohl Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) pro vereinen Industriestrompreis. „Da habe ich eine andere Meinung qua die Wirtschaftsweisen“, sagt Yorgova-Ramanauskas. Das Saarland jedenfalls werde wie gleichwohl andere Bundesländer weiterhin darauf hinarbeiten. Da gebe es eine Stahl-Allianz. Zumal dies nicht bloß den energieintensiven Konzernen helfe. „Dahinter hängen gleichwohl viele Mittelständler an den großen Unternehmen.“

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Transfer und Verarbeitung von personenbezogenen Daten unumgänglich, da die Anbieter jener eingebetteten Inhalte qua Drittanbieter selbige Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter aufwärts „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst gleichwohl deine Einwilligung in die Transfer bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nachdem Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit jenseits den Schalter und jenseits Privatsphäre am Seitenende zurückziehen.

Das ist gleichwohl ein Argument jener Wirtschaftsvereinigung Stahl. „Die Verflechtung jener Stahlindustrie mit ihren Abnehmerbranchen reicht solange bis weit in den Mittelstand und löst bloß für den kleinen und mittelgroßen Unternehmen jedes Jahr Aufträge in Höhe von fünf Milliarden Euro aus“, sagt Hauptgeschäftsführerin Rippel.

Ohnehin spiele ihre Branche eine wichtige Rolle pro die deutsche Wirtschaft insgesamt. So seien bloß drei von vier Industrieunternehmen hierzulande stahlintensiv, dazu hingen zwei Drittel jener Exporte an Produkten aus Stahl. Rippel spricht von dort von einer „absoluten Drucksituation“ pro die Politik in Deutschland. „Wir stillstehen ohne Rest durch zwei teilbar am Scheideweg, nicht nur qua deutsche Stahlindustrie, sondern qua Industriestandort insgesamt.“

Source: welt.de