Knut Fleckenstein: „Wir können nicht erst an Tag X mit der Planung anfangen“

Knut Fleckenstein ist seit 15 Jahren ehrenamtlicher
Bundesvorsitzender des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), einer Hilfs- und
Wohlfahrtsorganisation mit gut 1,5 Millionen Mitgliedern. Der 71-Jährige
engagiert sich seit Jahrzehnten für die SPD und war lange Abgeordneter im
Europaparlament.

DIE ZEIT: Der Kompromiss der Koalition zur
Wehrpflicht sieht keinen Zivildienst vor – und damit keine weiteren Helfer für
den ASB. Hätten Sie sich von der Bundesregierung mehr erhofft?

Knut Fleckenstein: Nein, im Gegenteil. Ich war nicht
enttäuscht, sondern ganz beruhigt, dass die Bundesregierung es erst mal weiter mit
der Freiwilligkeit versuchen will, bei der Bundeswehr wie beim Zivildienst. Auch
der ASB setzt auf Freiwillige, wir haben damit seit 2011 gute Erfahrungen gemacht. Über den Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Soziale Jahr
kommen gut 1.600 junge Leute zu uns – kaum weniger als zu Zeiten, als es
noch Zwang gab. Bis 2011 hatten wir noch etwa 1.700 Zivildienstleistende im
Jahr.