Klimawandel: Wo ist dasjenige Leuchtfeuer jener Hoffnung?

Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 50/2024.

DIE ZEIT: Versuchen wir zuerst, in der Düsternis der Weltlage etwas Licht zu machen. Ihr Denken basiert auf Unmengen von Daten, die Sie auswerten, Sie liefern also Realität satt. Gibt es gute Nachrichten aus Ihrer allerjüngsten Forschung?

Hannah Ritchie: Zu den allerjüngsten guten Nachrichten aus der Umweltforschung zählt, dass die Abholzung der Amazonas-Regenwälder deutlich abnimmt, seitdem Präsident Lula da Silva an der Regierung ist. Wir unterschätzen gern, wie weit wir es gebracht haben mit dem Wohlbefinden der Menschen auf diesem Globus. Man muss nur einen Schritt von den Tagesnachrichten zurücktreten, dann sieht man es: Es geht uns gut. Mein Paradebeispiel: Im Jahr meiner Geburt, 1993, sind fast zwölf Millionen Kinder gestorben, bevor sie fünf Jahre alt waren. Diese Zahl hat sich bis heute mehr als halbiert. Ähnlich stark sind Muttersterblichkeit, Hunger und Armut gesunken. Und selbst in den ärmsten Ländern der Welt ist die Lebenserwartung erheblich gestiegen.