Kiew meldet Vorstoß im Südosten: Russland will vier Stryker-Panzer zerstört haben – n-tv.de

Die russischen und ukrainischen Streitkräfte liefern sich erbitterte Kämpfe um einzelne Dörfer der Ukraine. Dabei ist es Russland nun eigenen Angaben zufolge erstmals gelungen, vier von den USA gelieferte Stryker-Panzer zu zerstören. Kiew meldet indes einen Erfolg nahe des jüngst befreiten Dorfes Uroschajne.

Russland hat einen erfolgreichen Vorstoß in der Oblast Donezk gemeldet. Dies berichten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Die Ukraine habe dabei vier Stryker Schützenpanzer verloren, berichtet die Agentur RIA. Es wäre das erste Mal, dass Russland meldet, die von den USA bereitgestellten Panzer getroffen zu haben.

Derweil berichtete der ukrainische Militärsprecher Andrij Kowaljow im ukrainischen Fernsehen, die Armee sei nahe der Siedlung Uroschajne nach Süden vorgedrungen. „Im Abschnitt südlich von Uroschajne hatten sie Erfolg und sie setzen sich auf den neu erreichten Positionen fest“, sagte er. Das Dorf liegt knapp 100 Kilometer westlich der von Russland annektierten Bezirkshauptstadt Donezk. Bis zur russisch besetzten Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer sind es ebenfalls rund 100 Kilometer Luftlinie. Mit einer Befreiung eines Korridors nach Mariupol würde die ukrainische Armee den russischen Besatzern den Landweg zur annektierten Krim abschneiden.

Ministerin Maljar hatte am Mittwoch erklärt, das an einer Durchgangsstraße gelegene Dorf Uroschajne sei befreit worden. Es handelte sich um die erste von der Ukraine gemeldete Befreiung seit der am 27. Juli von Selenskyj erklärten Einnahme des Nachbardorfs Staromajorske. Der russische Statthalter in den besetzten Teilen der Nachbarregion Saporischschja, Wladimir Rogow, bestritt nun diese Darstellung. Auf Telegram behauptete er, beide Dörfer stünden nicht unter ukrainischer Kontrolle.

Ukraine meldet erfolglosen russischen Angriff in Charkiw

Der ukrainische Militärsprecher Kowaljow erklärte weiter, nahe den Ortschaften Senkiwka in der Region Charkiw und Bohdaniwka in der Region Donezk dauerten schwere Kämpfe an. An den Ostabschnitten der Front bei Kupjansk und Lyman seien zudem russische Angriffe abgewehrt worden. „Der Gegner hat erfolglose Angriffshandlungen im Bereich von Senkiwka im Gebiet Charkiw und Bohdaniwka im Gebiet Donezk unternommen“, sagte Kowaljow.

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Südlich der Stadt Bachmut werde eine Gegenoffensive der ukrainischen Truppen fortgesetzt. Der russische Politiker Rogow erklärte seinerseits, russische Truppen hätten eine ukrainische Offensive nahe dem Dorf Robotyne in der Region Saporischschja abgewehrt. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Russland kontrolliert rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets. Neben der Krim handelt es sich um große Teile der Oblaste Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson im Osten und Süden des Landes. Die Gegenoffensive der Ukraine wird nach deren Angaben durch starke russische Verteidigungslinien mit ausgedehnten Minenfeldern erschwert. Auch die fehlende Lufthoheit der Ukraine macht deren Bodentruppen zu schaffen.

Source: n-tv.de