Kenia | Kinderarbeit in Kenia: Wie ein Mädchen wie Haussklavin gedemütigt wird
Weil Esther keine Geburtsurkunde vorweisen kann, sind ihr Schulprüfungen verwehrt. So verdingt sie sich mit zwölf als Haushaltshilfe und wird schamlos ausgebeutet. Mit 15 schließt sie sich einer Gang an
In der Grundschule konnte es die heute 20-jährige Esther nicht abwarten, dass es wieder Montag war. Zur Schule zu gehen, bedeutete, dem dunklen Zuhause aus Wellblech und Enge zu entkommen, auf das sie mit ihrer Mutter in einem ärmeren Teil von Makadara reduziert war, einem dicht bebauten Quartier im Süden der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Esther musste damit leben, dass diese Behausung direkt an einem offenen Abwasserkanal lag und die Wände so dünn waren, dass es nie verborgen blieb, was die Nachbarn gerade taten. Es durchfuhr sie stets von Neuem ein Gefühl der Langeweile zwischen der Schlafenszeit und den anfallenden Arbeiten im Haushalt, die sie abstießen, je älter sie wurde.
Während der Schulzeit hatte sie wenigstens ihre Freunde und die Ro