„Joker: Folie à Deux“: Nur welcher halbe Wahnsinn

Der
erste Joker-Film von Todd Phillips war ein Ereignis. 2019,
damals auch in Venedig, trat Joaquin Phoenix als Batmans künftiger
Gegenspieler Arthur Fleck in Erscheinung: ein Clown, der sein schmerzverzerrtes
Lachen einer brutalen, aus Gullys dampfenden Stadt entgegenhält. Als Joker wird
er zur Messiasfigur einer sozialen Protestbewegung
, und zum mehrfachen Mörder. Einen
sadistischen Showmaster (Robert De Niro) bringt er vor laufender Kamera um. Bei den
Filmfestspielen wurde Joker mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.

Joker: Folie à deux setzt zwei Jahre
später ein. Fleck sitzt in der geschlossenen psychiatrischen Anstalt Arkham,
sein Prozess steht kurz bevor, ihm droht die Todesstrafe. Seine Anwältin
(Catherine Keener) hat eine Strategie entwickelt, die ihn vor dem elektrischen
Stuhl retten soll. Im Gerichtssaal will sie ihn als Opfer seiner
Kindheitstraumata vorführen, als eigentlich harmlosen Menschen, der aus der Wirklichkeit
in die Schizophrenie flüchtete, aus Selbstschutz die aggressive
Joker-Persönlichkeit erfand.