Iranisches Atomprogramm: Iran stimmt strengerer Überwachung von Uran-Anlage zu

Der Iran erlaubt die engmaschigere Überwachung einer umstrittenen Uran-Anlage. Das Land habe zugestimmt, dass die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) häufigere und intensivere Kontrollmaßnahmen durchführe, heißt es in einem Bericht von IAEA-Chef Rafael Grossi.

Grossi hatte dies gefordert, nachdem der Iran Anfang Dezember damit begonnen hatte, die Produktionskapazität für fast atomwaffentaugliches Uran in der unterirdischen Anlage Fordo deutlich zu steigern. Fordo liegt 200 Kilometer südlich von Teheran auf einem früheren Militärgelände.

Bislang stellte der Iran Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent her. Vielen Staaten bereitet dies Sorge, da solches Material in kurzer Zeit auf waffentaugliche 90 Prozent angereichert werden könnte. Nach Angaben der IAEA plant der Iran, die monatliche Produktionskapazität für 60-prozentiges Uran von 4,7 Kilogramm auf über 34 Kilogramm hochzufahren. Für einen Atomsprengkopf wären laut Fachleuten zwischen 40 und 50 Kilogramm dieses Materials nötig.

Die Außenministerien von Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten den Ausbau zu Beginn dieser Woche verurteilt und an den Iran appelliert, „seine nukleare Eskalation unverzüglich einzustellen“.

Der Iran hatte 2015 mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland
vereinbart, sein Nuklearprogramm so umzugestalten, dass er keine
Atombomben bauen kann. Im Gegenzug wurden Wirtschaftssanktionen
gelockert. Nach dem Rückzug der USA 2018 aus dem Abkommen hatte der Iran
begonnen, wieder mehr Uran anzureichern.