Insolvenzverfahren: Neue Galeria-Eigentümer wollen solange bis zu 100 Millionen Euro investieren

Die neuen Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof wollen in den nächsten zwei bis drei Jahren bis zu 100 Millionen Euro investieren, um die verbleibenden Warenhausfilialen zu modernisieren. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus dem Umfeld der Eigner. 

Im Zuge des Insolvenzverfahrens sollen Ende August 16 der 92 Galeria-Filialen schließen. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Beteiligungsfirma BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz Galeria übernehmen will. Bisher hatte sie sich nicht dazu geäußert, wie viel Geld sie in das Warenhausunternehmen stecken wollen.

Die neuen Eigentümer kündigten zuletzt an, diee Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof nach der Übernahme umzubenennen. Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus teilte mit, Ende Juli würde das Unternehmen nur noch Galeria heißen. Die Wörter Karstadt und Kaufhof würden aus dem Namen gestrichen, da sie eng mit den drei jüngsten Insolvenzverfahren verbunden seien. Man wolle deshalb einen „alten Zopf“ abschneiden, sagte Denkhaus. Zudem stehe bei vielen neueren Filialen schon jetzt nur noch Galeria als Name auf dem Gebäude.

Der bisherige Galeria-Eigentümer, der österreichische Unternehmer René Benko, hatte im vergangenen Jahr 200 Millionen Euro für die Sanierung von Galeria zugesagt, die Hälfte davon als Darlehen. Außer einer Million Euro Stammkapital ist wegen der Schieflage von Benkos Signa-Gruppe jedoch nichts geflossen. Dadurch war Galeria in Schwierigkeiten geraten und hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren.

Insolvenzplan muss noch bestätigt werden

Die Übernahme durch NRDC und Beetz kommt nur dann zustande, wenn die Gläubiger den Insolvenzplan am 28. Mai annehmen und dieser anschließend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das Unternehmen an die neuen Eigner übergeben.

Einer der neuen Eigentümer, Bernd Beetz mit seiner Gesellschaft BB Kapital SA, ist ehemaliger Kaufhof-Aufsichtsratsvorsitzender. NRDC, die andere Eigentümerin, ist eine Investmentgesellschaft des kanadischen Unternehmers Richard Baker, dem auch die Mehrheit an dem Warenhausunternehmen Hudson Bay Company (HBC) gehört. Baker war über HBC bereits einmal Eigentümer von Kaufhof. 2019 verkaufte er die deutsche Warenhaustochter an die inzwischen insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Ex-Milliardärs René Benko. Danach fusionierten Karstadt und Galeria Kaufhof.