Industrie | Tausende Arbeitsplätze stillstehen hinauf jener Kippe: Was bedeutet dies zu Händen die Beschäftigten?

Ob Ford in Köln oder Thyssenkrupp in Duisburg: Bundesweit haben Konzerne angekündigt, in den nächsten Jahren Jobs zu streichen. Doch wie läuft der Stellenabbau in Deutschland ab? Besuch bei Menschen, die um ihre Existenzgrundlage bangen


Vasif Özay (links) und Svenja Bolldorf

Fotos: Joscha Frahm


Als Erstes steigt einem der Schwefelgeruch in die Nase, der nicht recht zu den blühenden Kirschbäumen passen will. Auf dem Werksgelände von Thyssenkrupp im Duisburger Norden transportieren Lastwagen Stahlrollen, Hochöfen ragen in den Märzhimmel, es ist das größte zusammenhängende Industrieareal Westeuropas. Zur Mittagszeit eilen Beschäftigte in grau-roter Arbeitskleidung umher. Doch wie lange noch? Das Unternehmen hat angekündigt, in der Stahlsparte 5.000 Arbeitsplätze zu streichen und weitere 6.000 auslagern zu wollen.

Einer, der das verhindern will, ist Vasif Özay. Der 53-jährige Duisburger steht vor dem roten Zelt, das IG Metall und Betriebsrat vor Tor 1 aufgebaut haben. Es ist eine Form des Protests gegen den Stellenabbau,