Immanuel Kant: Mit Sex und Kanzlerrede

Alle Jahre wieder dröhnen die Jubiläumsglocken, zuletzt pro Hölderlin, Beuys und Beethoven. Nun ist Immanuel Kant an dieser Reihe, am 22. April ist es so weit, 300 Jahre Philosophie made in Königsberg. Und manche sind schon genervt. Während die verschmelzen meinen, es habe sich doch langsam ausgekantet, befürchten die anderen, dass Kant pro die Gegenwart ausgeschlachtet werden könnte: Kant und KI, Kant und Rassismus, Kant und Putin, Kant und Gendern. Das ist pro manche offenbar zu viel aktueller Schmutz pro verschmelzen Klassiker. Und weil Kafka, Kästner und Caspar David Friedrich mit ihren Jahrestagen ebenfalls drohen, möchte sich mancher vor so viel Behelligung am liebsten in seine Bibliotheca illustris, seine eigene kleine Fürstenbibliothek zurückziehen, mit dieser Hand mehr als dasjenige Leinen pendeln, den Goldschnitt dieser Prachtausgaben bewundern oder sich am Lesebändchen erfreuen. Schon toll, welches so ein Lesebändchen was auch immer kann.