Im Gespräch | Pädagoge Reinhard Stähling zusätzlich Inklusion: „Wir nach sich ziehen zu helfen“

Reinhard Stähling war Leiter einer inklusiven und reformpädagogischen Schule in Münster. Im Interview blickt er zurück auf zähe politische Kämpfe und erzählt, weshalb die Trennung nach der vierten Klasse unsinnig ist


Verständnis und Menschlichkeit: Szene aus dem Dokumentarfilm „Berg Fidel – Eine Schule für alle“ (2012)

Foto: W-Film/dpa


Reinhard Stähling leitete 20 Jahre lang die heutige Primus-Schule Berg Fidel/Geist in Münster. Sie liegt in einem von Hochhäusern geprägten Ortsteil im Süden der ansonsten sehr bürgerlich geprägten westfälischen Großstadt. Ein in den Kinos erfolgreicher Dokumentarfilm stellte vor gut zehn Jahren das wegweisende inklusive Schulkonzept vor. Den Begriff „Inklusion“ interpretiert das reformpädagogisch orientierte Team sehr weitreichend: Neben Kindern mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen schließt es durch Krieg, Flucht und Armut Traumatisierte explizit mit ein. Zudem stammen viele Schüler:innen aus Roma-Familien und leben in den Unterkünften in der Nachbarschaft.

der Freitag: Herr Stähling, im