Ilko-Sascha Kowlalczuk kann „Ukraine“ von Yaroslav Hrytsak nur verhältnismäßig empfehlen

Trotz ihrer Größe und historischen Bedeutung blieb die Ukraine für viele Europäer lange Zeit ein unbekanntes Land. Der Historiker Ilko-Sascha Kowlalczuk reflektiert über die Nationen-Biografie seines Kollegen Yaroslav Hrytsak


Sandsäcke schützen das Denkmal des ukrainischen anarchistischen Revolutionärs

Foto: Ukrinform / Imago


Flächenmäßig ist die Ukraine das größte Land Europas, dennoch war bis vor wenigen Jahren den meisten Europäern praktisch nichts über die Ukraine bekannt. Der Grund dafür war einfach: Kaum jemand interessierte sich für den seit 1991 unabhängigen Staat. Die Ausnahmen in Europa bildeten Polen und die baltischen Staaten, weil sie über Jahrhunderte hinweg mit der Ukraine eine komplizierte gemeinsame Geschichte aufwiesen, sowie natürlich Menschen mit familiären Bezügen zur Ukraine, wie zum Beispiel der Autor dieser Rezension. Noch heute ist es in Deutschland üblich, die Sowjetunion mit Russland in eins zu setzen. Das hat handfeste politische Auswirkungen. Wenn deutsche „Friedensaktivisten“ sagen, nie wieder d&