Identitätspolitik dieser Linken: Ist die Linke zu woke?
DIE ZEIT: Susan Neiman sagt in ihrer kontrovers diskutierten Streitschrift Links ist nicht woke, die Identitätspolitik verrate linke Werte. Würden Sie sich während qua sinister und woke bezeichnen, Frau Hasters?
Alice Hasters: Was soll woke sein – wenn nicht eine sehr linke politische Einstellung? Frau Neiman möchte offenbar, homolog wie Sahra Wagenknecht, die Woken von den Linken trennen. Aber dasjenige scheint mir nicht mehr qua eine Projektion zu sein.
ZEIT: Was wird da aufwärts Sie projiziert?
Hasters: Das wüsste ich wenn schon mit Vergnügen. Der Begriff woke ist afroamerikanischer Slang. Er bedeutet ursprünglich, die Perspektive von schwarzen Menschen wahrzunehmen, die Diskriminierung, Ungerechtigkeit solange bis hin zu bestimmten Gefahren erleben. Inzwischen jedoch wird dieser Begriff woke qua Kampfbegriff von rechts definiert. Dort stellt man die Woken qua Bewegung dar, die sich gut ihre Identität Deutungshoheit und Macht gut jeglicher anderen verschaffen möchte.