„Horten von Fachkräften“: So wollen sich Arbeitgeber vor welcher Personal-Krise schützen – WELT

Deutschland schafft den Aufschwung nicht. Auf 0,2 Prozent Wachstum korrigieren die „Wirtschaftsweisen“ ihre Konjunkturprognose für die Bundesrepublik. In früheren Zeiten hätte die Stagnation erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Personalpolitik der Unternehmen gehabt. Doch heute, da Fachkräfte knapp sind, scheint es anders zu sein.

Wie genau, hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) untersucht und dafür 2000 Unternehmen befragt. Die Daten liegen WELT AM SONNTAG exklusiv vor. Die größte Rolle bei der Personalplanung spielen demnach die Arbeitskostenentwicklung und der Fachkräftemangel.

„Die derzeit schlechte Bewertung der Produktionslage geht mit einer ebenfalls schlechten Einschätzung der Beschäftigungslage im Frühjahr 2024 einher“, schreiben die Studienautoren Michael Grömling und Stefanie Seele.

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Allerdings haben sich im Gegensatz zu den Produktionserwartungen die Erwartungen bei der Personalplanung für das laufende Jahr seit dem vergangenen Herbst leicht verbessert. 23 Prozent der befragten Firmen gaben an, aktuell einen Beschäftigungsaufbau zu planen.

Die Erklärung des vermeintlichen Widerspruchs: Weil durch die bevorstehende Renteneintrittswelle bald noch mehr Fachkräfte fehlen und geeignete Bewerber rarer werden, setzen Unternehmen darauf, sich Arbeitskräfte schon jetzt zu sichern. 67 Prozent der befragten Arbeitgeber halten das „Horten“ von Fachkräften für wichtig oder sehr wichtig.

Neben den Arbeitskosten ist dies der Faktor, der die Personalpolitik der Unternehmen am meisten bestimmt. Die Transformation und geopolitische Konflikte hingegen führen den Daten zufolge kaum zu „nennenswerten Veränderungen bei den Personalplänen“.

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Zu einem Boom bei den Einstellungen wird es trotz des Trends zur Absicherung vor dem zukünftigen Arbeitsmarkt in diesem Jahr wohl nicht kommen – zu unsicher sind die konjunkturellen Aussichten. So gehen 36 Prozent der Betriebe von einer rückläufigen Beschäftigung im Jahr 2024 aus. Insgesamt sei derzeit noch eine „deutlich negative Erwartungshaltung“ für die gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsentwicklung zu erkennen.

„Es muss hierzulande einfacher und gleichzeitig deutlich attraktiver werden, mehr zu arbeiten“, fordern die Ökonomen des IW. Ohne Reformen sei der Übergang der Babyboomer ins Rentenalter entscheidend dafür verantwortlich, dass sich der Fachkräftemangel verschärfe und sich die Arbeitskosten weiter erhöhten.

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Source: welt.de