Hofreiter kritisiert Scholz scharf: „Macht mich komplett fertig“ – WELT

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) scharf attackiert. Hofreiter äußerte in der vergangenen Woche bei öffentlichen Veranstaltungen sowie in Gesprächen mit Parteifreunden und Bürgern heftige Kritik an Scholz und dessen Ukrainepolitik. Das berichtet das Magazin „Spiegel“, das den Politiker begleitete. Auch für Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) fand Hofreiter demnach harte Worte.

Lesen Sie auch
Einigkeit unter Despoten: Wladimir Putin bei Xi Jinping
Treffen der Autokraten

Hofreiter kritisierte unter anderem, dass Scholz öffentlich reagiere, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Einsatz von Atomwaffen drohe. Der Kanzler mache damit den Deutschen Angst. „Entweder er ist komplett zynisch, dass er sich dann als Friedenskanzler inszeniert“, zitierte der „Spiegel“ Hofreiter. „Oder er kapiert absolut gar nicht, wie atomare Abschreckung funktioniert.“

Der Grünen-Politiker fügte demnach hinzu: „Vielleicht ist es auch eine Mischung aus beidem. Es macht mich jedenfalls jedes Mal komplett fertig.“

Hofreiter: Deutsche Staatsspitze habe keine Ahnung von Sicherheitspolitik

Hofreiter berichtete außerdem über sicherheitspolitische Gespräche, die er kürzlich in Paris geführt habe. „Du triffst in Paris niemanden, der nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlägt über Olaf Scholz“, so der Vorsitzende des Europaausschusses. In Frankreich herrsche große Verwunderung darüber, „dass bei uns an der Staatsspitze niemand Ahnung von Sicherheitspolitik“ habe.

Lesen Sie auch
Wirtschaftswachstum

Ebenso kritisierte Hofreiter, „dass der Kanzler immer als Allererstes fragt: Was machen die Amerikaner?“ Damit signalisiere er „europäische Schwäche“, zitierte das Magazin Hofreiter. „Die ertragen das in den USA kaum noch.“ Der Kanzler handle „unglaublich unverantwortlich“, sagte er demnach. „Er verprellt damit die USA als unseren wichtigsten Verbündeten“, stärke Putin „und verkauft sich dann hier noch als besonnen“.

Hofreiter: Lindner „immer erst mal tätscheln“

Hofreiter äußerte sich im Gespräch mit einer Parteifreundin auch über Finanzminister Lindner. „Herr Lindner ist ein sehr unsicherer Mensch“, sagte er. „Sehr leicht beleidigt, sehr verletzlich. Mit dem muss man im Grunde sehr pädagogisch umgehen“, sagte Hofreiter. „Den musst du immer erst mal tätscheln. Und alles ist ungeheuer ernst.“

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Lindner habe einfach „wahnsinnig Angst, nicht ernst genommen zu werden“. Das eigentliche Problem sei aber nicht Lindner, sondern Scholz. „Denn der ganze Unsinn, den Lindner treibt, ist von Scholz gedeckt“, sagte Hofreiter.

Source: welt.de