Haiti: Haitis Regierung warnt vor Angriffen hinauf Spitzenpolitiker

Das Justizministerium in Haiti hat stärkere Sicherheitsmaßnahmen für Premierminister Garry Conille und andere Kabinettsmitglieder gefordert. Das Ministerium teilte mit, es lägen übereinstimmende und anhaltende Informationen darüber vor, dass Spitzenpolitiker von ungenannten Akteuren angegriffen werden könnten, die Unruhe und Panik im Lande säen wollten. Polizei- und Justizbehörden wurden aufgefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Politiker zu gewährleisten.

Weder die Behörden noch das Büro des Premierministers äußerten sich zu den Vorfällen. Details zu den Drohungen wurden nicht genannt. Die Warnung des Justizministeriums löste Besorgnis aus, nachdem Präsident Jovenel Moïse im Juli 2021 in seinem Haus getötet worden war

Derzeit wächst die Bandengewalt auch in einigen Vierteln der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince, die bisher nicht von Gangs kontrolliert werden. Mehr als 4.000 Menschen wurden bei den jüngsten Angriffen auf Viertel in Port-au-Prince obdachlos. Wie die Zivilschutzbehörde mitteilte, wurden bei den Angriffen auch Häuser und Fahrzeuge in Flammen gesetzt. Über dem Stadtteil Solino waren dicke Rauchsäulen zu sehen.

700.000 Menschen sind aus ihren Häusern geflohen

Eigentlich sollte eine von den UN unterstützte Polizeitruppe, die von Kenia angeführt wird und seit einigen Monaten im Einsatz ist, die Gewalt im Land eindämmen. Die Entsendung der Sicherheitskräfte begann im August, hat aber noch nicht ihre angepeilte Stärke von 2.500 Polizeibeamten erreicht. Stattdessen kam es vor knapp einer Woche zu der Eskalation, die einer Bandenkoalition namens „Viv Ansanm“ angelastet wird. 

Die Gruppe war auch verantwortlich für groß angelegte Anschläge, die im Februar begannen und sich gegen kritische Infrastruktur der Regierung richteten. Diese Angriffe führten schließlich zum Rücktritt von Ministerpräsident Ariel Henry.

Seit Januar sind in Haiti nach Angaben des UN-Büros des Hohen Kommissars für Menschenrechte (UNHCHR) mindestens 3.661 Menschen getötet worden. Mehr als 700.000 Menschen sind vor der Gewalt aus ihren Häusern geflohen, wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) meldete.