Hafenwirtschaft: Europas neue Energie-Achse – WELT
Auf dieser alten Kohleninsel, im Stadtteil Ruhrort, wird dieser Hafen von Duisburg wieder einmal gut in Form gemacht pro die Zukunft. „Strukturwandel“, die niemals endende Erneuerung, dasjenige kennt man hier zur Genüge. Wo früher Steinkohle verschifft wurde, entsteht mit einer Investition von 125 Millionen Euro Duisburgs modernster Umschlagplatz pro Container, ein hoch automatisierter Terminal pro Land- und Seetransporte.
Ein technologisches Vorbild pro Binnenhäfen weltweit soll die Anlage werden. Die Schienenstränge pro die Güterzüge liegen schon, die ersten Portalkräne sind uff dem 23,5 Hektar großen Areal schon installiert. Mithilfe erneuerbarer Energien – von dieser Fotovoltaik solange bis hin zu regenerativ erzeugtem Wasserstoff und anderen Energiespeichern – soll sich dieser Terminal zudem klimaneutral weitgehend selbst mit Energie versorgen. Und nicht nur Industrie- und Handelsgüter werden von diesem Jahr an extra den neuen Duisburg Gateway Terminal im- und exportiert – sondern, in Tankcontainern, gleichfalls flüssige, regenerativ erzeugte Energieträger wie Ammoniak, Methanol und andere synthetische Kraftstoffe. Dafür wird ein eigener Bereich uff dieser Anlage errichtet.
Nicht weit weit vom neuen Terminal steht Markus Bangen in seinem Büro in dieser Zentrale des Hafenbetreibers Duisport, dessen Anteile dem Land Nordrhein-Westfalen und dieser Stadt Duisburg in Besitz sein von. Der Chef des Duisburger Hafens, ohne Rest durch zwei teilbar zurückgekehrt von einer Dienstreise nachdem China, berichtet von vielen Projekten, an denen dasjenige Unternehmen derzeit arbeitet. Der Manager mit dem festen Händedruck klingt ebenso zupackend. Der weltweit größte Binnenhafen stellt die Weichen pro eine neue Energiewirtschaft, gleichfalls verbinden mit anderen Unternehmen, wie etwa beim Bau des Duisburg Gateway Terminals: „‚Grünes‘ Ammoniak ist aus unserer Sicht der einzige der künftig regenerativ erzeugten Energieträger, dessen Verfügbarkeit und Verteilung schon jetzt gesichert ist“, sagt Bangen. „Der regelmäßige Import von ‚grünem‘ Ammoniak in dann wachsenden Mengen wird voraussichtlich 2026/27 beginnen.“ In den Zeithorizonten der Energiewirtschaft ist das quasi übermorgen.
Wie und wann genau aus Deutschlands „Energiewende“ ein in sich tragfähiges System werden wird, ist auch 30 Jahre nach dem Beginn dieses Jahrhundertvorhabens völlig offen. Klar ist heutzutage nur dies: Auch künftig wird das Land einen großen, vielleicht sogar den größten Teil seines Energiebedarfs importieren müssen. Nur werden das künftig eben keine fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas mehr sein, sondern Wasserstoff, der in wind- und sonnenreichen Regionen der Erde per Elektrolyse mithilfe von Ökostrom erzeugt wird. Weil sich reiner Wasserstoff per Tanker aber nur schlecht über lange Strecken transportieren lässt, bereiten sich große Energieverbraucher auch auf die Einfuhr von Ammoniak und Methanol vor. Die – sehr giftige und explosive Chemikalie – Ammoniak besteht aus Stickstoff und Wasserstoff. Methanol ist ein aus Biomasse erzeugter Industriealkohol, der neben Kohlenstoff ebenfalls viel Wasserstoff enthält. „Bei den großen Mengen der Zukunft wird es primär auf ‚grünes’ Ammoniak hinauslaufen“, sagt Bangen, „uff die Verbindung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff mit dem in dieser Atmosphäre unbeschränkt verfügbaren Stickstoff.“
Stahlwerke im Ruhrgebiet wollen Wasserstoff einsetzen
Nicht nur die Energiewirtschaft selbst, vor allem gleichfalls die Häfen werden mit dem Umstieg uff regenerative Energieträger neu unecht – sie bleiben unverzichtbare Drehscheiben pro die Energieversorgung, doch sie nötig haben hierfür, zumindest zum Teil, eine neue Infrastruktur. Das gilt nicht nur pro Europas Seehäfen, sondern gleichfalls pro dasjenige Kraftzentrum Duisburg. „Wir nötig haben pro eine neue Energiewirtschaft was auch immer: Pipelines, Bahn, Binnenschiff- und Lkw-Transporte von Wasserstoff, Ammoniak, Methanol und anderen synthetisch erzeugten Kraftstoffen“, sagt Bangen. Riesige Mengen Wasserstoff wollen künftig zum Beispiel die Stahlwerke im Ruhrgebiet einsetzen, um die heutzutage gebräuchliche Kokskohle wohnhaft bei dieser Herstellung des Vorproduktes Eisenschwamm zu ersetzen.
Dieser Wasserstoff soll teils in Europa selbst erzeugt werden und teils durch die Wiederaufspaltung von importiertem „grünem“ Ammoniak in Stickstoff und Wasserstoff. Auf jeden Fall nötig haben Deutschland und seine Nachbarländer hierfür ein Netz von Wasserstoffpipelines. „Wir unterstützen den Bau dieser Wasserstoffpipelines, aus denen gleichfalls Thyssenkrupp Steel von 2028 an Wasserstoff pro seine Direktreduktionsanlagen beziehen will“, sagt Bangen. „Zwar nützt uns eine Pipeline zunächst mal nicht unmittelbar pro den Hafenumschlag, nichtsdestotrotz sie ist zentraler Teil eines Gesamtsystems einer neuen Energiewirtschaft.“ Und dieser Duisburger Hafen werde darin „eine dieser zentralen Drehscheiben in Europa sein“.
Eine Frau Verbindung in der Tat, dasjenige steht pro Duisburgs Hafenchef stramm, wird gleichfalls pro Deutschlands und Europas neue Energiezukunft entscheidend sein: die enge Kooperation des Duisburger Hafens mit Europas größtem Seehafen Rotterdam, und, in ähnlicher Form, gleichfalls mit Europas zweitgrößtem Hafen Antwerpen. Die Verbindungen zwischen Duisburg, Rotterdam und Antwerpen sind heutzutage Europas wichtigste Energieachsen, und dasjenige soll so bleiben. Der niederländische König Willem-Alexander, begleitet unter anderem von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (Konservative), besuchte Mitte November wohnhaft bei einer Informationsreise zu Wasserstoff-Projekten in dieser Region gleichfalls den Hafen von Duisburg. Am Rheinkai Nord löschte an diesem Tag erstmals ein Binnenschiff aus Rotterdam eine Ladung Bio-Ammoniak. „Den umfassenden Umbau dieser Energieversorgung und die nötige Anpassung dieser Industrie bewältigen wir nur qua Industrieregion Benelux und Deutschland verbinden, oder wir schaffen dasjenige keiner“, sagt Bangen. „Weltweit werden wir qua ein zusammenhängender Standort wahrgenommen.“
Die Belgier und die Niederländer sehen dasjenige genauso. Allerdings sind die Häfen von Rotterdam und Antwerpen den deutschen See- und Binnenhäfen um vermutlich mindestens zwei solange bis drei Jahre vorn – beim Aufbau einer Infrastruktur pro die Wasserstoffwirtschaft und zusammen gleichfalls beim Bau von Pipelines, mit denen Kohlendioxid in flüssiger Form uff die Nordsee exportiert werden kann, um es dort ewiglich unterirdisch einzulagern. Mithilfe dieser sogenannten Carbon Capture and Storage-Technologie (CCS) sollen künftig große Mengen an Kohlendioxid aus Industrieabgasen abgetrennt, verflüssigt und unterirdisch deponiert werden – vor allem dort, wo Produktionsprozesse mithilfe von Wasserstoff gleichfalls in den kommenden Jahren nicht klimaneutral umgestellt werden können. Das betrifft die Zementherstellung, nichtsdestotrotz gleichfalls – pro den Überleitung – die Gewinnung von Wasserstoff aus Erdgas in einem Prozess, wohnhaft bei dem dieser Kohlenstoff aus dem Methan abgetrennt wird. Dieses Treibhausgas soll künftig nicht mehr in die Atmosphäre gelangen, sondern deponiert werden.
Umweltverbände und Grüne sind gegen CCS-Technologie
Deutschland hat sich dieser Einlagerung von Kohlendioxid und dieser CCS-Technologie mehrjährig verschlossen. Neben den Umweltverbänden waren bislang vor allem die Grünen dagegen. Doch dieser grüne Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck brachte im Februar vereinigen Gesetzentwurf in die Ressortabstimmung dieser Bundesregierung ein, um künftig gleichfalls Emittenten in Deutschland die Nutzung dieser CCS-Technologie zu geben.
Im Hafen von Rotterdam liegen schon die Rohre pro die Verlegung dieser ersten CCS-Pipeline. Die niederländischen Energieunternehmen Gasunie und EBN realisieren derzeit verbinden mit dieser Hafenverwaltung Port of Rotterdam Authority dasjenige Projekt „Porthos“. Insgesamt jährlich solange bis zu 2,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO₂) wollen Unternehmen wie Shell und Air Liquide von 2026 an extra die Pipeline zu einem ausgeförderten Erdgasfeld uff dieser Nordsee etwa 20 Kilometer jenseits des Rotterdamer Hafens mitbringen. Ein weit größeres CCS-Projekt mit dem Namen „Aramis“ und einer jährlichen Kapazität von solange bis zu 22,5 Millionen Tonnen wird von einem Industriekonsortium schon geplant. Gasunie wiederum hat im Hafen von Rotterdam mit dem Bau von 30 Kilometern Wasserstoff-Pipelines begonnen. Es ist dieser erste Teil eines insgesamt solange bis zu 1200 Kilometer langen, künftigen Wasserstoffnetzes in den Niederlanden – dieses Netz in der Tat soll nicht komplett neu verlegt werden. Vor allem gleichfalls durch vorhandene Erdgaspipelines soll, nachdem die Leitungen umgerüstet worden sind, künftig Wasserstoff fließen.
Beides – die künftigen Leitungsnetze pro Kohlendioxid und pro Wasserstoff – wollen die Niederlande gleichfalls mit Nordrhein-Westfalen verbinden. „Wir wollen künftig Wasserstoff nachdem Nordrhein-Westfalen weiterleiten und umgekehrt verflüssigtes Kohlendioxid von Nordrhein-Westfalen in CCS-Projekte durch den Hafen von Rotterdam uff die Nordsee mitbringen“, sagt Rotterdams neuer Hafenchef Boudewijn Siemons. Als Manager dieser Hafenverwaltung und vormaliger Interimschef des Hafens von Rotterdam kennt Siemons Duisburg und die Kooperation dieser Häfen vorwärts des Rheins seither vielen Jahren im Detail. „Die Industrie- und Energieregion von Antwerpen extra Rotterdam solange bis nachdem Nordrhein-Westfalen ist in ihrer Logik und Infrastruktur total integriert und innig miteinander verbunden“, sagt er. „Deshalb zu tun sein wir gleichfalls wohnhaft bei dieser Transformation des Energiesystems innig kooperieren und unsrige Kräfte zentralisieren.“
Die technologischen Voraussetzungen hierfür sind längst vorhanden. Shell etwa baut derzeit uff dieser Maasvlakte 2 im Rotterdamer Hafenerweiterungsgebiet Europas größte Anlage zur Wasserstoff-Elektrolyse. Das Projekt „Holland Hydrogen 1“ wird 200 Megawatt Leistung nach sich ziehen und – betrieben mit Strom aus Offshore-Windparks – im Jahr rund 22.000 Tonnen „grünen“ Wasserstoff produzieren können. Und dasjenige ist erst dieser Anfang: Insgesamt zehnmal so viel Kapazität – solange bis zu 2000 Megawatt Elektroyse-Leistung – strebe dieser Hafen von Rotterdam solange bis zum Jahr 2030 an, sagt Siemons.
Nun zu tun sein vor allem in Deutschland gleichfalls noch die regulatorischen Bedingungen pro die neuen Energienetzwerke geschaffen werden. „Die beteiligten Unternehmen sind zuversichtlich, dass dieser Bau von Wasserstoffpipelines hier in Westdeutschland 2026/2027 beginnen wird“, sagt Alexander Garbar, Manager pro Unternehmensentwicklung und Strategie wohnhaft bei Duisport. „Der größte Teil des künftigen Pipelinenetzes – 70 solange bis 80 Prozent – werden hierfür gesondert ertüchtigte Erdgas-Pipelines sein, dieser übrige Teil des nötigen, künftigen Wasserstoff-Netzes wird neu gebaut werden. Das wird voraussichtlich in den 2030er-Jahren vorbeigehen.“ Pro die Detailplanungen zu einem künftigen Kohlendioxid-Export mithilfe dieser CCS-Technologie wiederum fehle noch die geplante umfassende CO₂-Strategie des Bundes: „Wir in Betracht kommen nichtsdestotrotz davon aus“, sagt Garbar, „dass dieser Duisburger Hafen ein Drehkreuz pro den Kohlendioxid-Export aus weiten Teilen Deutschlands sein wird – und nicht nur aus Nordrhein-Westfalen.“
Source: welt.de