Golfstrom: Wie realistisch ist jener befürchtete Strömungsabriss im Atlantik? – WELT

Einige speziell prominente Auswirkungen jener Klimaerwärmung aufwärts dies Erdsystem können vermutlich die meisten Menschen inkrementieren: So schmelzen die Polkappen und jener Permafrostboden taut. Dass sich die sogenannte Atlantische Umwälzbewegung (abgekürzt „Amoc“ z. Hd. „Atlantic Meridional Overturning Circulation“) abschwächt, ist hingegen weit weniger berühmt. Dabei sind die vermuteten Folgen mindestens genauso bedrohlich.

Besonders Teufelei wäre die Situation, sollte dieses Strömungssystem im Atlantischen Ozean, zu dem genauso jener Golfstrom gehört, komplett zusammenbrechen. Fachleute sprechen von einem sogenannten Kipppunkt, die Amoc würde intrinsisch weniger Jahrzehnte zum Erliegen kommen und sich genauso unter günstigen Bedingungen nicht rekonvaleszieren.

Grundsätzlich verlagert die Amoc – ganz grob gesagt – Wärme aus dem Süd- in den Nordatlantik und trägt so zu einem vergleichsweise milden Klima in West- und Nordeuropa wohnhaft bei. Ob und unter welchen Umständen dieses Strömungssystem kollabieren könnte, wird in jener Fachwelt intensiv diskutiert.

Temperatursturz um solange bis zu 15 Grad Celsius

Allerdings mehren sich die Hinweise, dass dies sowohl möglich ist, wie genauso wahrscheinlicher wird. So berichten niederländische Forscher in jener Fachzeitschrift „Science Advances“, dass sie vereinigen Zusammenbruch jener Amoc genauso in einem komplexeren Klimamodell unter bestimmten Bedingungen vortäuschen können. Die Arbeit wurde von mehreren Fachleuten wie solide eingestuft, es gab allerdings genauso Kritik an bestimmten Annahmen jener niederländischen Gruppe.

Diese stellte genauso eine Art Frühwarnsystem vor, dass den Forschern zufolge zeigt, dass sich die Nordatlantikströmung in Richtung eines Kipppunkts entwickelt. Die Folgen wären den Analysen zufolge tragisch: In manchen Städten Europas könnte die Jahresmitteltemperatur intrinsisch von 100 Jahren je nachdem Region um manche solange bis zu 15 Grad hinschlagen.

Besonders stark sinke sie im Winter und im Nordwesten. So könnte es im norwegischen Bergen im Februar um mehr wie drei Grad pro Jahrzehnt kälter werden. Die verheerenden Auswirkungen solcher rasanten und extremen Veränderungen aufwärts Natur und Landwirtschaft kann man nur erahnen.

In anderen Regionen könnte es eine beschleunigte Erwärmung schenken. Für jedes den Amazonas zeigt dies Modell eine drastische Veränderung jener Niederschlagsmuster. „Außerdem wird prognostiziert, dass durch den abrupten Zusammenbruch jener Ozeanzirkulation jener Meeresspiegel in Europa um 100 Zentimeter ansteigt“, sagte Erstautor René van Westen von jener Universität Utrecht.

Das Salz im Meer sorgt z. Hd. Dynamik

Um die Auswirkungen jener Klimakrise aufwärts die Amoc reproduzieren zu können, muss man sich dies System irgendetwas genauer besichtigen. Es besteht – stark vereinfacht – aus zwei entgegengesetzten Strömungen. Warmes Wasser wird nahe jener Oberfläche aus den südlichen Regionen des Atlantiks in den Norden transportiert. Dort kühlt es runter und sinkt in Polnähe ab. Als kalte Strömung fließt es in jener Tiefe wieder nachdem Süden.

Treiber dieses System sind Dichteunterschiede des Wassers. Vereinfacht gesagt wird dies Wasser in Polnähe speziell schwergewichtig, weil es kalt und salzig ist. Dadurch sinkt es in die Tiefe und sorgt in Folge dessen z. Hd. Dynamik.

Die Klimaerwärmung hat aufwärts dieses System allerdings Fachleuten zufolge eine bremsende Wirkung. Zum vereinigen steigt die Temperatur des Oberflächenwassers im hohen Norden. Zum anderen macht jener Eintrag von Süßwasser, zum Beispiel von schmelzenden Eisschilden, dies Wasser dort weniger salzig. Beide Phänomene senken die Wasserdichte des nördlichen Oberflächenwassers, darum Folge wird jener Antrieb jener Amoc schwächer. Im schlimmsten Fall verstärkt sich dies Geschehen immer mehr selbst, solange bis dies Strömungssystem kollabiert.

Die entscheidende Frage ist, unter welchen Umständen ein solcher Zusammenbruch stattfinden könnte – und vor allem zu welchem Zeitpunkt. Die Wissenschaftler um van Westen schenken darauf keine direkte Antwort.

„Wir wissen nicht, ob und zu welchem Zeitpunkt ein Kollaps kommt“

Anders dänische Forscher, die im Juli 2023 im Fachjournal „Nature Communications“ tatsächlich eine Vorhersage wagten. Demnach ergaben ihre Analysen, dass die Amoc mit großer Wahrscheinlichkeit zwischen 2025 und 2095 zusammenbricht. Die Antwort jener Fachwelt kam prompt, die Studie wurde stark kritisiert. Viele Wissenschaftler hielten solche Vorhersage z. Hd. nicht valide – genauso aus methodischen Gründen.

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05.09.2023, Niedersachsen, Hannover: Ein Paar steht bei Sonnenaufgang auf dem Kronsberg. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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So kritisiert Niklas Boers von jener TU München, jener selbst intensiv zu einer Abschwächung jener Amoc forscht, dass im dänischen Modell die bestehenden Unsicherheiten nicht hinreichend berücksichtigt wurden. Die Arbeit mache viel zu vereinfachende Annahmen, um die zukünftige Entwicklung jener Amoc einzig aus historischen Daten vorherzusagen, erklärt Boers. Andererseits schreiben die niederländischen Forscher um van Westen oberhalb die Erkenntnisse jener dänischen Kollegen: „Ihre Schätzung des Kipppunkts könnte richtig sein.“

Auch Johanna Baehr, Leiterin Klimamodellierung am Institut z. Hd. Meereskunde jener Universität Hamburg, betont die Unsicherheiten einer Prognose: „Wir wissen nicht, ob und zu welchem Zeitpunkt ein solcher Kollaps kommt, ob in 50, 100 oder 1000 Jahren“. Baehr sagt allerdings mit Blick aufwärts die niederländische Studie genauso: „Die Möglichkeit eines Kollapses lässt sich nun nicht mehr völlig von jener Hand weisen.“ Aufgabe jener Wissenschaft sei es, vereinigen möglichen Zeitrahmen immer weiter einzugrenzen.

Strömung so schwach wie seit dem Zeitpunkt 1000 Jahren nicht

Für jedes Baehr ist jener sechste Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) dies Maß jener Dinge. Darin heißt es: Die Amoc werde im Laufe des 21. Jahrhunderts – unabhängig vom Klimaschutz-Szenario – sehr wahrscheinlich Sinken. Zudem sei man sich relativ sicher („medium confidence“), dass dies nicht zu einem Kollaps vor dem Jahr 2100 führt.

Die Amoc ist nicht dies einzige System, dies wie sogenanntes Kippelement diskutiert wird. Ende vergangenen Jahres stellte jener „Global Tipping-Points Report“ fünf große Natursysteme hervor, die vor notfalls unumkehrbaren Umwälzungen stillstehen. Allerdings ist es im Einzelfall schwierig solange bis unmöglich, konkret zu benennen, wie nah ein Kippelement tatsächlich am Kollaps ist. Zu viele Komponenten spielen eine Rolle.

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Mit Blick aufwärts die Amoc ist laut Boers unklar, wie viel zusätzliches Süßwasser wohnhaft bei einer bestimmten Erderwärmung tatsächlich in den nördlichen Atlantik kommen würde, sei es durch schmelzende Polkappen oder mehr Eintrag durch Flüsse und zusätzlichem Regen. Zudem spiele eine große Rolle, wo genau dies Süßwasser eintritt. Andererseits gebe es die Sorge, dass die Modelle die Amoc wie zu stabil darstellen. Die Strömung sei momentan so schwach wie nie zuvor in den vergangenen 1000 Jahren.

Für jedes Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut z. Hd. Klimafolgenforschung (PIK) muss dies Risiko eines Kollapses um jeden Preis gemindert werden. „Die Frage ist nicht, ob wir sicher sind, dass dies vorbeigehen wird. Das Problem ist, dass wir es zu 99,9 Prozent hinauswerfen sollen“, schreibt er in einem Blogeintrag. Sobald es ein eindeutiges Warnsignal gebe, sei es zu tardiv, um noch irgendetwas dagegen zu tun.

Source: welt.de