Geschenkideen: Schenken und schenken lassen

In den letzten Wochen des Jahres wird das Zuhause zum Dekotempel, Weihnachtskokon und Geschenkelager. Wir haben Ideen gesammelt, wie Sie das Heim zum Strahlen bringen und schöne Interior-Geschenke horten.

❶ Quiet Luxury auf Eis

Dieser von der italienischen Ledermanufaktur Giobagnara in Kooperation mit dem Möbelhersteller Poltrona Frau entworfene Flaschenkühler ist die Birkin Bag unter den Eiskübeln. Aus doppelwandigem Stahl gearbeitet und mit Leder ummantelt ist er Star jeder Pop-up-Bar. Selbst Wasserflaschen sehen in ihm aus wie Installationen auf der Mailänder Möbelmesse. Zudem hat er das Zeug zum Erbstück, das tröstet über den durchaus stolzen Preis hinweg.

Poltrona

❷ Die ultimative Kugel-Vase

Mehr ist mehr – das ist das Motto der Boulevase im Blingstil aus dem Hause Werns von Werner Voß, das für seine auffallenden Interior-Ideen bekannt ist. Ob rot, gold, grün oder pink: Selbst nackte Zweige oder minimalistisches Tannengrün sehen in dem Keramikobjekt spektakulär aus und bringen auch in kühl gehaltene Midcentury-Apartments einen leicht ironischen Kitsch-Twist.

Werns

❸ Old-Money-Chic fürs Jahresende

Insa Lachauer, genannt die „Salonette“, ist die neue Instagram-Tafel-Päpstin des Landes. Sie kombiniert indische Tischdecken aus kleinen, auf jahrhundertealte Holzdruckmuster spezialisierten Familienunternehmen mit Kugeln aus Pappmaché, bunten Noppengläsern und Samtschleifen, die man auch an den Weihnachtsbaum hängen kann. Easy Tischkultur, aber Wow-Effekt garantiert. Vorteil: Ihre grünen, roten oder rot-grünen Decken und farbenfrohen Servietten kann man auch zu anderen Jahreszeiten einsetzen.

Salonette

❹ Goldstaubmagie aus Paris

Zeit für handbemaltes Limoges-Porzellan mit Zauber-Vibes: Die französische Designerin Marie Daâge kreiert das wohl schönste Geschirr unseres Nachbarlandes, in dem die „Art de la Table“, die Tafelkunst, immer noch zelebriert wird. Die kleinen Serien der mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichneten Künstlerin entstehen mit handpoliertem 24-Karat-Mattgold. Die hier gezeigten Dekore namens Rafia, Iris2 und Cercle d’Ecailles kann man wunderbar miteinander kombinieren.

Marie Daâge

❺ Die echte Friesendecke

Es muss nicht immer ein Plaid von Hermès sein. Die Salt-Wave-Dyke-Decke der friesischen Wollweberei aus Zetel in der Nähe von Wilhelmshaven ist genau das Richtige für gemütliche Abende auf dem Sofa – oder vor dem Kamin. Das Kuschelteil aus naturbelassener weißer Merinowolle von der Wesermündung, wo Deichschafe dem salzigen Nordseeklima bei Wind und Wetter trotzen, und hellgrauer Merinowolle von der Schwäbischen Alb ist eine Friesendecke fürs Leben.

Dafür nimmt man sich auch Zeit in Zetel: Die Naturprodukte werden auf analog mit Lochkarten gesteuerten Webmaschinen gefertigt. Auf der renommierten Grassimesse für Kunst, Handwerk und Design in Leipzig erhielten die Macher gerade einen weiteren Preis für ihr Gesamtkonzept aus kulturellem Engagement und ethischem Anspruch. Verantwortung mit Chic für das Winterhaus.

Coastland

❻ Illusion auf der Tafel

Die österreichische Porzellanmanufaktur Augarten adelt mit dieser Trompe-l’Œil-Dose in Form eines Granatapfels jeden Festtisch, sie wird, kombiniert mit echten Granatäpfeln, zum überraschenden Conversation Piece der Tafel. Man kann sie zudem auch als winterliche Butter- oder Zuckerdose verwenden oder Schokoladen in ihr präsentieren. Wer keine Granatäpfel mag: Augarten bietet diese Sammlerstücke auch in Form von täuschend echt aussehenden Orangen und Kaisersemmeln an. Aber Achtung: Wer einmal beginnt, diese Objekte zu sammeln, entwickelt schnell eine kostspielige Passion.

Augarten Wien

❼ Baumkuchen-Botschafter

In vielen deutschen Familien werden die Engelsfiguren aus dem Erzgebirge mit den grünen Punkt-Flügeln von Wendt & Kühn seit Jahrzehnten gesammelt und geliebt. Nun hat sich die sächsische Traditionskonditorei Kreutzkamm mit der Weihnachtsengel-Manufaktur aus Grünhainichen zusammengetan und einen Baumkuchenengel herausgebracht.

Bei der Fangemeinde ist ein Jubel zu hören, aber aufgepasst: Die beiden Figuren – blond oder brünett – sind nur in limitierter Auflage erhältlich, denn sie zelebrieren samt großem Baumkuchen im Paket das zweihundertjährige Jubiläum der Konditorei. „Danach ist Schluss“, sagt Chefin Elisabeth Kreutzkamm-Aumüller. Deshalb haben die Baumkuchenengel das Zeug zu hoch gehandelten Sammlerstücken.

Jie Lu / Conditorei Kreutzkamm

❽ Champagner bechern

Champagner geht an den Festtagen immer. Statt aus langstieligen Gläsern schmeckt er erstaunlich gut auch aus den schwarz-weißen Bechern von Sieger by Fürstenberg. Die von Hand gefertigten Modelle namens „Sip of Gold“ mit den Dekoren Flowers, Half Moons, Squares und Tiles sind aus hauchdünnem Porzellan mit 24-karätigem Edelmetall gefertigt. Designer Michael Sieger erdachte eine hochglänzende Vergoldung auf der Innenseite und am Rand. So entstehen im Zusammenspiel mit einem Getränk Reflexionen, die den Eindruck flüssigen Goldes erzeugen. Zwischendurch kann man aber auch schnödes Sprudelwasser in ihnen servieren.

Fürstenberg

❾ Flammen mit Stil

Im Winter greifen bekennende Deko-Pyromanen gerne zu Duftkerzen der 1643 gegründeten Manufaktur Cire Trudon, die ihre Geschichte bis auf die Herstellung von Liturgiekerzen zurückführen kann. Doch da nicht alle Menschen parfümierte Kerzen vertragen, empfehlen sich als Alternative die dicken Stumpenmodelle des ehemaligen französischen Hoflieferanten – mit goldenen Kameen, die wie brennende Schmuckstücke wirken. Diese Halbreliefs erinnern an den Prägeschliff von Halbedelsteinen, die Kunst der Glyptik. Wer es exzentrischer mag, findet farbige Kerzen in Form von Büsten mit dem Antlitz von Napoleon, Marie Antoinette oder Ludwig XIV. Die sind aber eigentlich zu schön zum Anzünden.

Trudon

❿ Licht an!

Der Stern mit den 25 Zacken aus der Oberlausitz ist im deutschen Advent der Stern aller Sterne. Er entstand im 19. Jahrhundert in der protestantischen Herrnhuter Brüdergemeine, die ein Internat führte und dort die Kinder mit dem Basteln der Sterne auf das Weihnachtsfest vorbereitete. Die heutige Manufaktur erlebt seit zwei Jahrzehnten einen regelrechten Boom. So gibt es auch immer wieder neue Sammlerstücke – wie diese Sonderedition des Jahres 2025 in Perlmuttweiß für Innenräume.

Jens Ruppert/Herrnhuter Sterne GmbH