Gender Pay Gap: Lohnlücke zwischen Männern und Frauen bleibt weithin

Frauen haben auch im laufenden Jahr in Deutschland weniger verdient als Männer. Pro Stunde erhielten sie mit 22,81 Euro einen um 4,24 Euro geringeren Lohn, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Die unbereinigte Lohnlücke betrug damit weiterhin 16 Prozent. 2024 war dieser auch als „Gender Pay Gap“ bezeichnete Wert im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte geschrumpft. 2006 hatte der Verdienstunterschied noch 23 Prozent betragen.

Knapp zwei Drittel der Lohnlücke (60 Prozent) erklärt das Statistikamt mit höheren Teilzeitquoten bei den Frauen und geringeren Gehältern in Berufen, die öfter von Frauen ausgeübt werden. Es bleibt eine bereinigte Lücke von 1,71 Euro oder rund sechs Prozent des Brutto-Stundenlohns ohne eindeutige Erklärung. Dieser Wert blieb 2025 ebenso unverändert.

Auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie verdienten Frauen also 6 Prozent weniger als Männer, die auf einen Stundenlohn von 27,05 Euro kommen. Die Behörde vermutet, dass hier Erwerbsunterbrechungen etwa bei Schwangerschaften, zur Kindererziehung oder zur Pflege von Angehörigen eine Rolle spielen, die aber nicht näher erfasst werden. Man gehe davon aus, dass sich damit weitere Anteile des Lohnunterschieds erklären lassen. Die sechs Prozent stellten insofern eine Obergrenze für eine mögliche Verdienstdiskriminierung durch die Arbeitgeber dar.

Im Osten traditionell kleinere Lücke

Die unbereinigte Lohnlücke fällt im Osten Deutschlands mit fünf Prozent deutlich geringer aus als im Westen, wo 17 Prozent verzeichnet werden. In sämtlichen Berechnungen sind nach europäischen Statistikvorgaben die Bereiche „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ sowie „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“ ausgenommen.

Vor allem im Öffentlichen Dienst gibt es mit vier Prozent eine deutlich kleinere Verdienstlücke zwischen den Geschlechtern. Würde dieser Bereich einbezogen, sinkt die unbereinigte Lohnlücke bundesweit auf 15 Prozent.