„Gemobbt wird von Kindern aus dem politischen Islam“ – Arche-Sprecher alarmiert extra Schulalltag
Eine Umfrage soll ermitteln, wie hoch der religiöse Konformitätsdruck an Berliner Schulen ist. Arche-Sprecher Wolfgang Büscher hält die Ergebnisse für offensichtlich: Vor allem Kinder aus dem politischen Islam würden ihre Mitschüler bedrängen.
Der Berliner Senat will durch eine wissenschaftliche Umfrage mehr über den Umfang von religiösem Mobbing an Schulen in der Hauptstadt bekommen. Mitte 2026 soll herausgefunden werden, wie stark sich Schüler durch religiösen Konformitätsdruck belastet fühlen.
Ein früherer Versuch, eine Anlauf- und Dokumentationsstelle für religiös begründetes Mobbing zu schaffen, war im Jahre 2021 gescheitert. Vertreter von Kirchen hatten kritisiert, das Projekt stärke antimuslimischen Rassismus.
„Diese Untersuchung kann er sich sparen“, rät der Sprecher des Christlichen Kinder- und Jugendwerks Arche, Wolfgang Büscher, dem Berliner Oberbürgermeister. Im Interview mit WELT TV sprach er von einer Angst in Deutschland, Probleme anzusprechen.
Gemobbt werde „nicht von jüdischen Kindern, nicht von katholischen oder evangelischen Kindern. Es sind nicht die Kinder aus Familie mit türkischen Wurzeln. Es sind in der Tat Kinder aus dem politischen Islam“. Damit meine er Kinder, deren Großeltern aus Palästina, dem Gaza-Streifen, aus dem Westjordanland, aus Syrien und dem Irak kämen. „Da ist in der Tat ein Mobbing auch auf die Kinder, die weniger intensiv glauben, aber gerade auch auf die sogenannten Ungläubigen. Und ungläubig sind aus den Augen dieser Kinder alle, die nichts mit dem politischen Islam zu tun haben“, sagte Büscher.
Es drohe nicht nur eine Gefahr von rechts und von links. „Es ist der politische Islam, vor dem wir Angst haben müssen“, so Büscher. Er schilderte eigene Erfahrungen aus Arche-Einrichtungen: „Alles wird als ungläubig bezeichnet, die nicht ihrem Glauben angehören (…) Ich kann nur davor warnen, wenn wir dieses Problem nicht ernsthaft ansprechen, nicht ernsthaft angehen, werden wir in einigen wenigen Jahren ein großes Problem bei uns in Deutschland haben“.
Er sprach davon, dass Kinder teils gezwungen würden, dem Islam beizutreten. Es gebe immer mehr Kinder, die ihre Eltern fragen, ob sie nicht auch konvertieren könnten. Büscher kritisierte auch die katholischen und evangelischen Kirchen, die diese Probleme nicht ansprächen. „Wir müssen uns in Deutschland auf unsere Werte besinnen, auf unsere westlichen Werte, auch auf die christlichen Werte. Dann werden wir wieder aus dem Islam heraus auch ernst genommen.“
lay
Source: welt.de