Gazastreifen: „Die Lage ist katastrophal“
Christian Lindmeier ist Sprecher jener Weltgesundheitsorganisation WHO. Nachdem unter einer Ausgabe von Versorgungsgütern im Gazastreifen zahlreiche Menschen starben, fordert er zusammenführen sofortigen Waffenstillstand.
ZEIT ONLINE: Herr Lindmeier, wie ist die humanitäre Versorgung in Gaza im Moment?
Christian Lindmeier: Die Lage ist katastrophal. Wenn man denkt, dass es nicht mehr schlimmer werden wird, wird man am nächsten Tag eines Besseren belehrt. Es gibt mindestens 30.000 Tote, davon 70 Prozent Frauen und Kinder. Von einmal 36 Krankenhäusern sind momentan zwölf partiell wieder Gewehr bei Fuß. Es fehlt an Strom, die Frischwasser- und Abwasserversorgung ist nicht mehr möglich, jener Müll türmt sich. Seit Wochen gibt es zu wenig zu essen und zu trinken und mit jener Unterernährung häufen sich die Infektionskrankheiten, die sich mittlerweile rasend ausbreiten. Wir nach sich ziehen heute die offizielle Zahl erhalten, dass dies zehnte Kind in einem Krankenhaus verhungert ist.
ZEIT ONLINE: Gestern kam es unter jener Austeilung von Hilfsgütern in Gaza-Stadt zu einer Massenpanik und Schüssen, mehr denn 100 Menschen wurden scheinbar getötet. Hat Sie welche Nachricht überrascht?
Lindmeier: Leider nicht. Wir nähern uns jener Fünfmonatsmarke, seitdem die Bevölkerung von allem Lebenswichtigen abgeschnitten ist. Die Lastwägen, von denen einst 500 pro Tag den Gazastreifen mit Hilfslieferungen und sonstigen Gütern erreicht nach sich ziehen, sind uff ein Minimum engstirnig. Laut UNRWA sind im Februar 50 Prozent weniger Hilfen in den Gazastreifen gelangt denn noch im Januar. Es ist ein unbeschreiblicher Zustand, jener die Menschen im Norden von Gaza dazu treibt, unter lebensgefährlichen Zuständen zu versuchen, an Nahrungs- und Versorgungsmittel zu kommen.
ZEIT ONLINE: Die genauen Umstände des schrecklichen Vorfalls in Gaza-Stadt sind noch unklar, Außenministern Annalena Baerbock hat von Israel „lückenlose Aufklärung“ gefordert.
„Rafah ist ein Pulverfass, das jeden Moment explodieren könnte“
Lindmeier: Es wird wohl noch Menorrhagie dauern solange bis lichtvoll, ist, wie es genau dazu kam. Die Tatsache ist, dass die Menschen in so einer verzweifelten Lage sind, dass sie die Gesamtheit versuchen, um irgendwie an Versorgung zu kommen. Dieser beinahe Dehumanisierung jener Bevölkerung ist Menorrhagie Zeit zugeschaut worden. Wir nach sich ziehen von WHO und UN-Seite immer wieder darauf hingewiesen, dass die humanitäre Versorgung entschlossen gehalten werden muss. Natürlich ist die Situation im Allgemeinen schlimm – die Angriffe am 7. Oktober uff Israel sind horrend gewesen und die Geiselnahmen sind unentschuldbar. Sie müssten jeden Tag sofort und unbeschränkt freigelassen werden. Dennoch ist jener Angriff uff die Bevölkerung uff Gaza –und dies ist es, ein Angriff uff die Bevölkerung – holistisch inakzeptabel und keine geeignete Maßnahme.
ZEIT ONLINE: Das Welternährungsprogramm jener Vereinten Nationen hat aus Sorge vor Gewalt und Chaos derzeit ihre Hilfslieferungen nachdem Nord-Gaza eingestellt, schon zuvor hat nur wenig Hilfe die Region erreicht. Warum?
Lindmeier: Die Hilfskonvois starten im Süden des Gazastreifens, darüber hinaus den ägyptischen Grenzübergang Rafah und den israelischen Vererbung Kerem Shalom. Es sollen viele Bedingungen erfüllt sein: Jeder Konvoi muss angemeldet werden, mit Details darüber, welches genau und von wem transportiert wird, Genehmigungen sollen erteilt, Checkpoints informiert werden. Selbst wenn die Genehmigungen erteilt werden, wird manchmal trotzdem kein Startschuss gegeben. Und wenn auch die Konvois starten, kommen sie nicht immer am Ziel an. Der Norden ist schwergewichtig zu glücken, weil die Straßen durch Konfliktgebiet zur Folge haben. Die letzten Hilfslieferungen nach sich ziehen den Norden Ende Januar erreicht. Jetzt kam irgendwas und wir nach sich ziehen dies Resultat gesehen. Die Menschen nach sich ziehen vordringlich darauf gewartet.
ZEIT ONLINE: Könnte es in Zukunft sogar in anderen Teilen des Gazastreifens zu Szenen wie in Gaza-Stadt kommen – etwa in Rafah, wo derzeit mehr denn 1,5 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser ausharren?
Lindmeier: Rafah ist ein Pulverfass, dies jeden Moment explodieren könnte. Es ist sozusagen schon verwunderlich, dass es noch nicht passiert ist. In dem Moment, wo man Menschen wie Tiere zusammenpfercht, muss es keinen wundern, dass sich übertragbare Krankheiten ausbreiten oder es planar zu solchen Szenen kommt.
ZEIT ONLINE: Jordanien wirft schon Hilfsgüter aus jener Luft ab, die USA planen dies ebenfalls. Können solche Maßnahmen die Not jener Menschen lindern?
Lindmeier: Jeder Laib Brot, jeder Verband, jede zehn Liter Treibstoff sind hilfreich. Aber Luftbrücken sollen – wie die Versorgung am Boden – vorerst genehmigt werden. Zudem sind Luftbrücken wesentlich weniger planbar und wesentlich weniger genau einsetzbar denn ein kontinuierlicher Fluss von Konvois und Lastwagen. Als ewiglich geplante Maßnahme sind Luftbrücken nicht nachhaltig. Denken Sie an die großen Luftbrücken in jener Geschichte: ständig müssten Flugzeuge rotieren. Auch müssten die Abwurf- und Ablagegebiete gesichert und kontrolliert werden, wofür man Personal braucht. Denn natürlich möchte man nicht, dass die Gesetzlosigkeit überhandnimmt und die Waren gehortet werden.
ZEIT ONLINE: Was muss aus Ihrer Sicht vorbeigehen, dass sich die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessert?
Lindmeier: Einige sagen, dass die jüngsten Vorgänge in Nord-Gaza die Waffenstillstandsverhandlungen stören könnten. Ich sage, genau dies Gegenteil ist jener Fall: Sie beweisen, wie vordringlich unumgänglich es ist, dass nicht erst morgiger Tag, nicht in einer Stunde, sondern jetzt ein Waffenstillstand herrscht. Das ist jedoch nicht dies Einzige: Die Grenzübergänge sollen zugänglich sein, die Konvois und Wege sollen gesichert sein und die Checkpoints lichtvoll sein. Es muss gewährleistet sein, dass die Hilfe ungehindert, hinreichend und sicher jeden Menschen in Gaza glücken kann.
Christian Lindmeier ist Sprecher jener Weltgesundheitsorganisation WHO. Nachdem unter einer Ausgabe von Versorgungsgütern im Gazastreifen zahlreiche Menschen starben, fordert er zusammenführen sofortigen Waffenstillstand.
ZEIT ONLINE: Herr Lindmeier, wie ist die humanitäre Versorgung in Gaza im Moment?
Christian Lindmeier: Die Lage ist katastrophal. Wenn man denkt, dass es nicht mehr schlimmer werden wird, wird man am nächsten Tag eines Besseren belehrt. Es gibt mindestens 30.000 Tote, davon 70 Prozent Frauen und Kinder. Von einmal 36 Krankenhäusern sind momentan zwölf partiell wieder Gewehr bei Fuß. Es fehlt an Strom, die Frischwasser- und Abwasserversorgung ist nicht mehr möglich, jener Müll türmt sich. Seit Wochen gibt es zu wenig zu essen und zu trinken und mit jener Unterernährung häufen sich die Infektionskrankheiten, die sich mittlerweile rasend ausbreiten. Wir nach sich ziehen heute die offizielle Zahl erhalten, dass dies zehnte Kind in einem Krankenhaus verhungert ist.