Gazakrieg: Deutschland, Frankreich und Großbritannien dringen gen Waffenruhe
Die Regierungen von Deutschland, Frankreich und
Großbritannien haben eine Rückkehr zur Waffenruhe im Gazastreifen gefordert.
„Die Wiederaufnahme der israelischen Angriffe in Gaza bedeutet einen
dramatischen Rückschritt für die Menschen in Gaza, die Geiseln, deren Familien
und die gesamte Region“, heißt es in einer Erklärung der Länder. „Wir
sind entsetzt über die zivilen Opfer und fordern dringend eine sofortige
Rückkehr zur Waffenruhe.“
Deutschland, Frankreich und Großbritannien riefen alle
beteiligten Parteien dazu auf, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, „um
sicherzustellen, dass die Waffenruhe vollständig umgesetzt und dauerhaft wird.
Zudem muss die Hamas die Geiseln freilassen, die sie auf grausame Art und Weise
festhält und deren Freilassung sie beharrlich verweigert.“
Alle Israelis und Palästinenser hätten das Recht auf Frieden
und Sicherheit, teilten die drei Staaten weiter mit. Alle Länder mit Einfluss
auf die palästinensische Terrororganisation Hamas riefen sie dazu auf, diesen zu nutzen,
um sicherzustellen, dass es keine weiteren Angriffe auf Israel gebe. „Wir
sind uns im Klaren darüber, dass die Hamas weder Gaza regieren noch eine
Bedrohung für Israel bleiben darf. Aber dieser Konflikt kann nicht durch
militärische Mittel gelöst werden“, teilten die drei Regierungen mit: „Eine Rückkehr zu den Kämpfen wird nur zum
Tod weiterer palästinensischer Zivilisten und der israelischen Geiseln
führen.“ Ein anhaltender Waffenstillstand sei der einzige glaubhafte Weg
zu dauerhaftem Frieden, einer Zweistaatenlösung und dem Wiederaufbau von Gaza.
Appell an Israel
Israel riefen die drei Länder dazu auf, das Völkerrecht zu
respektieren und Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu ermöglichen. Dazu
gehöre die Bereitstellung von Wasser, Strom und medizinischer Versorgung.
Deutschland, Großbritannien und Frankreich verurteilten außerdem den Angriff auf ein UN-Gebäude im Gazastreifen, bei dem am Mittwoch ein
UN-Mitarbeiter getötet und zwei weitere verletzt worden waren. „Unter den Opfern
waren europäische Bürger“, hieß es in der Erklärung. „Mitarbeiter und
Einrichtungen der UN sollten geschützt und nie zum Ziel werden.“ Der Vorfall müsse
vollständig untersucht werden.
Israel hatte am Dienstag, etwa zwei Monate nach Beginn der
Waffenruhe, wieder Angriffe auf den Gazastreifen geflogen. Einen Tag später
startete Israel eine erneute Bodenoffensive im Gazastreifen. Zuvor waren
Gespräche über weitere Geiselfreilassungen gescheitert.
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