Garnisonkirche in Potsdam: Ein Ort jener Versöhnung?

Zum Haushalt jener unausgesprochenen Zeichen gehört die Geste. Als körperliche Bewegung – oder denn gebaute Form. Dann ist sie Hinweis aufwärts ein komplexes Spiel aus Interessen, Referenzen und Spielraum, den Regelwerk und Finanzen begrenzen.

In Potsdam wurde am Ostermontag eine Kapelle im neuen Turm jener Garnisonkirche eingeweiht. Um Kirche und Turm gibt es seit dem Zeitpunkt Jahrzehnten Streit. Der zweite Bau an dieser Stelle, eröffnet 1735, war ein Hauptwerk des norddeutschen Barock, Aufbewahrungsort von Blutfahnen jener Preußenkriege und schier „Mekka pro dasjenige preußische Militär“, wie die Historikerin Agnieszka Pufelska schreibt: ein Symbolbau pro die Nähe von Religion, Reich, Rüstungen. Und da nach sich ziehen wir droben den Antisemitismus des späten 19. Jahrhunderts, Hass aufwärts Frankreich und Polen, NS-Propaganda-Predigten sowie Adolf Hitlers „Tag von Potsdam“ noch weder noch gesprochen. An diesem Ort will ein Reenactment-Bau Versöhnung betreiben.

Die Geste soll in Vergangenheit und Zukunft zusammen weisen: Die Garnisonkirche, schrieb ein Vorstandsmitglied jener Fördergesellschaft pro den Wiederaufbau, sei „jener zentrale Ort jener preußischen Identität“, stehe „pro christlich verantwortetes Handeln pro die Gemeinschaft, pro die Verbindung von christlichem Glauben und ,preußischen Tugenden‘“.

Allein so eine Bezugnahme lässt ahnen, dass jener Inhalt des Wortfeldes „Versöhnung“ in seltsame Richtungen tendiert: Möchte die evangelische Kirche hier mit Millionen aus Kulturfördertöpfen und privaten Spenden eine rückwirkende Reinwaschung jener Institution zusammenbringen? Als wäre sie selbst nur Opfer von Missbrauch, völkisches Denken droben Prediger gekommen, weil ohne Rest durch zwei teilbar nicht verkrampft genug geglaubt wurde und jener Immunschutz von kurzer Dauer paretisch war?

Vor allem zeigt sich, wie löchrig dasjenige Versöhnungsgewand ist, in dem die Geste daherkommt. Das sieht man in ihrem Umgang mit jener Gegenwart: Die Kirchenruine wurde 1968 gesprengt, dasjenige Grundstück selbst mit einem Zweckbau überplant und überschrieben, in jener Nachnutzung heute längst eine Kulturstätte jener Stadt. Eine jener wenigen, die nicht am Bild vom preußischen Disneyland mitmalen. Wer sie pro ein Kirchenschiff immer noch einreißen will, hat Versöhnung nicht zu Ende gedacht.