Frankreich: Macron will unabhängig vom Ausgang jener Parlamentswahl im Amt bleiben
Eine Woche vor der Parlamentswahl in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron angekündigt, unabhängig vom Wahlergebnis sein Amt bis zum Ende seines Mandats auszufüllen. „Sie können mir vertrauen, dass ich bis Mai 2027 als Ihr Präsident handeln werde“, schrieb er in einem am Sonntag in mehreren Zeitungen veröffentlichten Brief an die Franzosen. Macron räumte ein, dass sich die Art des Regierens nach den Wahlen „grundlegend ändern“ müsse.
Er habe den Wunsch der Franzosen, dass sich etwas ändert, wahrgenommen, sagte Macron mit Blick auf das schlechte Ergebnis seiner Partei bei der Europawahl. Er mahnte insbesondere „viel stärkere und entschlossenere Antworten“ auf die „Unsicherheit und Straflosigkeit“ im Land an. Der Präsident nannte eine neue Kinderpolitik, den Schutz von Jugendlichen und „den Kampf gegen alle Formen der Diskriminierung“ als Schwerpunkte. Zudem gebe es einen starken Wunsch „nach sozialer Gerechtigkeit“.
Die künftige Regierung werde, so hoffe er, „Republikaner unterschiedlicher Gesinnung vereinen, die den Mut bewiesen haben, sich den Extremen entgegenzustellen“, sagte Macron.
Premierminister Gabriel Attal sagte ebenfalls, er habe „die Botschaft gehört“, die von der Europawahl ausgegangen sei. Die Regierung müsse „in ihrer Regierungsführung“ besser werden und „Koalitionen mit den Franzosen und der Zivilgesellschaft suchen“.
In Frankreich sind derzeit die Rechtspopulisten um Marine Le Pen im Aufwind. Nach dem klaren Sieg von Le Pens Partei Rassemblement National (RN) bei der Europawahl vom 9. Juni hatte Macron die Nationalversammlung aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angesetzt.
Laut einer am Samstag veröffentlichten Umfrage für die Zeitung Le Parisien und den Sender Radio France kommt der RN derzeit auf 35,5 Prozent der Stimmen, gefolgt von dem links-grünen Wahlbündnis Neue Volksfront mit 29,5 Prozent. Das liberale Lager Macrons liegt demnach mit 19,5 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz.
Feministischer Protestmarsch gegen Rechtsaußenparteien
Angesichts der guten Umfragewerte des RN haben Tausende Menschen im Land am Sonntag an einem Protestmarsch gegen die Rechtsaußenparteien teilgenommen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten in violetter Kleidung zogen vom Platz der Republik im Zentrum von Paris zum Platz der Nation im Osten der Hauptstadt. Sie trugen Plakate mit Slogans wie „Drängt die Rechten zurück, nicht unsere Rechte“.
An der Demonstration in Paris beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren 75.000 Menschen. In dutzenden weiteren französischen Städten fanden ähnliche Veranstaltungen statt. Die feministische Aktivistin Morgane Legras erinnerte daran, dass der RN „diejenigen waren, die von ‚Abtreibung aus Bequemlichkeit‘ gesprochen haben und die ständig die Familienplanungsdienste angreifen“.
Le Pen hatte Macron am Freitag den Rücktritt nahegelegt. Dies sei die einzige Möglichkeit, um eine politische Blockade abzuwenden, sagte sie.
Macron ist theoretisch frei darin, einen Premierminister zu ernennen. Er ist aber darauf angewiesen, dass dieser in der Nationalversammlung eine Mehrheit bekommt. Das könnte zu einer Kohabitation führen, in der Präsident und Regierungschef unterschiedlichen Lagern angehören. Derzeit gibt es Befürchtungen, dass sich die drei Blöcke – die Rechtspopulisten, das links-grüne Wahlbündnis und das Regierungslager – dauerhaft gegenseitig blockieren könnten.
Eine Woche vor der Parlamentswahl in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron angekündigt, unabhängig vom Wahlergebnis sein Amt bis zum Ende seines Mandats auszufüllen. „Sie können mir vertrauen, dass ich bis Mai 2027 als Ihr Präsident handeln werde“, schrieb er in einem am Sonntag in mehreren Zeitungen veröffentlichten Brief an die Franzosen. Macron räumte ein, dass sich die Art des Regierens nach den Wahlen „grundlegend ändern“ müsse.
Er habe den Wunsch der Franzosen, dass sich etwas ändert, wahrgenommen, sagte Macron mit Blick auf das schlechte Ergebnis seiner Partei bei der Europawahl. Er mahnte insbesondere „viel stärkere und entschlossenere Antworten“ auf die „Unsicherheit und Straflosigkeit“ im Land an. Der Präsident nannte eine neue Kinderpolitik, den Schutz von Jugendlichen und „den Kampf gegen alle Formen der Diskriminierung“ als Schwerpunkte. Zudem gebe es einen starken Wunsch „nach sozialer Gerechtigkeit“.