Frankfurter Buchmesse: Wolfram Weimer sieht Literaturbranche durch Tech-Konzerne bedroht
Zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse hat Kulturstaatsminister Wolfram Weimer die KI-Strategie großer Tech-Konzerne kritisiert. „Amerikanische und chinesische
Tech-Giganten trainieren ihre KI-Systeme mit Milliarden von Werken, ohne
die Einwilligung der Urheber einzuholen, geschweige denn, ihnen auch
nur einen Cent zu zahlen“, sagte Weimer laut vorab veröffentlichten
Redeauszügen.
„Völlig ungeniert“ bedienten sich die Konzerne aus dem Fundus geistigen Eigentums rund um den Globus. So würden Kulturen weltweit zu „vermeintlichen Rohstofflieferanten degradiert und schamlos ausgebeutet“. Das sei „digitaler Kolonialismus“, der nicht länger hingenommen werden dürfe, sagte Weimer.
Auch Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des
Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, übte deutliche Kritik an der fehlenden Regulierung der Künstlichen Intelligenz. Sie sprach von
einer „virtuellen Welt, in der zunehmend einige Milliardäre darüber
entscheiden, welche Algorithmen uns welche Inhalte ausspielen“. Unter
dem Deckmantel des Fortschritts hätten sich verantwortungslose Männer
Machtpositionen gesichert, mit deren Hilfe sie „demokratische
Gesellschaften sukzessive aushöhlten“.
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