Frank-Walter Steinmeier: Der Präsident hat genug vom Gerede

Bevor wir dazu kommen, was der Bundespräsident am Wochenende des Anschlags in Solingen und sieben Tage vor der Wahl in Thüringen und Sachsen den Menschen in Deutschland zu sagen hat, müssen wir kurz beschreiben, wo er sich befindet und warum. Nämlich nicht im Berliner Bellevue, sondern im Städtchen Stendal in Sachsen-Anhalt. Nicht nur am heutigen Sonntag, sondern noch bis Dienstag.

Am Montagmorgen wird er dort über eine Apfelplantage laufen, danach ist die Uni dran und dann die Markthalle, und nachmittags lädt Frank-Walter Steinmeier ausgewählte Stendaler zur „Kaffeetafel kontrovers“, wo sie sich und ihm mal so richtig die Meinung sagen können. Denn Steinmeier möchte – das ist der Gedanke hinter diesem aufwändigen „Ortszeit“-Format, mit dem er seit Jahren durch die Provinz tourt – „das tun, was den Kern von Politik eigentlich ausmacht: Zuhören, erklären, und Botschaften mitnehmen“.