Flüssiggas: LNG-Terminal Deutsche Ostsee startet Regelbetrieb

Das Flüssigerdgasterminal Deutsche Ostsee auf der Insel Rügen hat seinen Regelbetrieb aufgenommen. Das teilte der Betreiber Deutschen ReGas mit. Der LNG-Tanker Hellas Diana habe von Mittwoch bis Freitag vergangener Woche Flüssigerdgas (LNG) am Terminal entladen. Dabei sei weltweit erstmals LNG an zwei miteinander verbundenen Regasifizierungsschiffen gleichzeitig verladen worden.

Auf der Insel Rügen kann Flüssigerdgas über die Regasifizierungschiffe (FSRU, Floating Storage and Regasification Unit) Energos Power und Neptune angelandet werden. Nach der Umwandlung in Gas kann es über eine Erdgasanbindungsleitung nach Lubmin in das deutsche Verteilnetz eingespeist werden. Die angestrebte Gesamtkapazität beziffert die Deutsche ReGas mit 13,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr, was in etwa 15 Prozent des aktuellen deutschen Jahresverbrauchs entspreche.

Der geschäftsführende Gesellschafter der Deutschen ReGas, Ingo Wagner,
sprach von einem Meilenstein nach monatelanger akribischer
Vorbereitungsarbeit. „Die Aufnahme des Regelbetriebs zeigt die zentrale
Bedeutung des Energieterminals Deutsche Ostsee für die
Versorgungssicherheit Deutschlands, Österreichs und Osteuropas“, sagte
Wagner.

Der Bund hatte den Bau des Terminals an der vor allem touristisch genutzten Ostküste Rügens in das LNG-Beschleunigungsgesetz aufgenommen, um die Gasversorgung in Deutschland weiter sicherzustellen. Doch mehren sich die Zweifel, dass eine Gasmangellage droht, die entscheidende Begründung für den Bau spezieller Terminals für Gastanker. Kritiker haben große Zweifel, dass sich die Anlage auf Rügen bei den wenigen Lieferungen tatsächlich rechnet. Zu ihnen gehört auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die von einer „teuren und unnötigen Investitionsruine“ spricht.

Trotz des Lieferstopps aus Russland bezieht Deutschland weiterhin den ganz überwiegenden Teil des Erdgases nicht über Tanker, sondern über Leitungen, insbesondere aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Flüssigerdgas macht nach Branchenangaben weniger als zehn Prozent aus.