Fiona Hill: Frau Hill, warum ist Trumps fragiles Ego ein Sicherheitsrisiko?
Fiona Hill ist Russlandexpertin und hat als nationale Sicherheitsberaterin unter George
W. Bush und Barack Obama gearbeitet. Von 2017 bis 2019 war sie stellvertretende Assistentin von Donald Trump und Senior Director für europäische und russische Angelegenheiten im Nationalen Sicherheitsrat der USA. Im ersten Amtsenthebungsverfahren sagte sie gegen den damaligen US-Präsidenten aus und wurde so einem breiteren Publikum bekannt.
ZEIT ONLINE: Können Sie sich noch
an Ihr erstes Treffen mit Donald Trump erinnern?
Fiona Hill: Ja. Bei unserem ersten Treffen sah er
mich nicht einmal an. Beim zweiten Mal stellte mich Katherine McFarland, damals
stellvertretende Sicherheitsberaterin von Trump, in Superlativen direkt vor:
Ich sei die beste Kennerin Russlands, hätte das beste Putin-Buch geschrieben
und sei überhaupt einer der schlausten Köpfe. Trump aber zeigte nur auf Rex
Tillerson (Anm. d. Redaktion: der damalige Außenminister unter Trump) und
sagte: Rex macht Russland. Danach bekam ich einen erstaunlichen Rat:
Trag nie zweimal dasselbe Kleid.