Finanzierung des Deutschlandtickets: Volker Wissing warnt vor Abschaffung des Deutschlandtickets
Der scheidende Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) hat sich für eine Beibehaltung des Deutschlandtickets ausgesprochen. Das Deutschlandticket sei „der größte Modernisierungsschub der letzten
Jahrzehnte und eine Digitalisierungsoffensive“, sagte Wissing dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Der vergünstigte Fahrschein stelle zudem einen Anreiz für viele Bürgerinnen und Bürger dar, den öffentlichen Nahverkehr stärker zu nutzen. Für viele Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer sei das Ticket attraktiv, sagte der parteilose Wissing, „vor allem im ländlichen Raum, denn dort ist der
Entlastungseffekt besonders groß.“
Wissing war nach dem Bruch der Ampelkoalition im November 2024 aus der FDP ausgetreten und als einziger seiner Partei in der noch amtierenden Bundesregierung verblieben. Er warnte die künftige Regierung davor, das Deutschlandticket
abzuschaffen oder deutlich zu verteuern. „Diese große Reform, die
Millionen Haushalte finanziell enorm entlastet, auf
der Strecke wieder abzubrechen, wäre Rückschrittspolitik. Vor dem Zorn
der fast 14 Millionen Nutzerinnen und Nutzer kann ich nur warnen.“
In den Sondierungsgesprächen von CDU/CSU und SPD wurde auch über die Fortsetzung des Deutschlandtickets beraten. Die Finanzierung ist nur noch bis Ende
des Jahres gesichert, weil nur bis dahin ein Bundeszuschuss festgesetzt
ist. Die SPD will das Ticket dauerhaft
zum aktuellen Preis von 58 Euro pro Monat anbieten, ergänzt durch vergünstigte Tarife für
Familien, Studierende oder ältere Menschen. CDU-Chef Friedrich Merz ist
grundsätzlich für eine Weiterführung, stellt dies aber ausdrücklich
unter den Vorbehalt einer möglichen Finanzierung. Vor allem die CSU sieht Bundesmittel kritisch. Falls es zu einer
Fortführung des Tickets käme, droht eine Erhöhung des Monatspreises.
Wissing forderte hingegen, das Angebot müsse vielmehr ausgebaut werden, etwa „die digitale Erfassung der Fahrleistung, damit man die
vereinnahmten Abopreise gerecht auf die Verkehrsträger verteilen kann“.