Finanzielle Unabhängigkeit: Adios, Arbeitswelt!
Es ist 1998, und Sabine Weiß will Aktien kaufen. „Der Bankangestellte ist damals fast in Ohnmacht gefallen“, erinnert sich die heute 54-Jährige. Eine Frau, die in Wertpapiere investieren will, das sei ihm in der norddeutschen Provinz offenbar noch nicht untergekommen. Sie sei hartnäckig geblieben, habe am Schalter einige Formulare ausgefüllt, und zwei Wochen später lagen die Aktien in ihrem Depot. Papiere des Softwarekonzerns Microsoft. 16,50 Euro habe sie pro Stück bezahlt, sagt Weiß.
Heute, ein Vierteljahrhundert später, besitzt sie viele weitere Microsoft-Aktien, deren Kurs mittlerweile bei 420 Euro liegt. Und das ist nur ein Teil ihres Portfolios, das in den nächsten drei Jahren „einen Wert im oberen sechsstelligen Bereich“ haben soll. Dieses Vermögen ermöglicht ihr etwas, um das sie viele beneiden, weshalb sie nicht mit ihrem echten Namen in der Zeitung stehen will: Sie ist, wie sie sagt, auf dem besten Weg, finanziell unabhängig zu sein. Bald kann sie frei entscheiden, ob sie noch arbeiten will. Die Dividenden und Ausschüttungen aus ihren Aktien und Fondsanteilen dürften dann reichen, um ihren Lebensunterhalt zu decken.