Ex-Mann von Christina Block scheitert mit Eilantrag gegen Äußerungen ihres Anwalts

In Hamburg läuft der Strafprozess wegen der Entführung ihrer Kinder. In Frankfurt geht der Ex-Mann der Unternehmerin Christina Block juristisch gegen Äußerungen ihres Anwalts vor. Ohne Erfolg.

Der Ex-Mann der im Zusammenhang mit der Entführung ihrer Kinder angeklagten Hamburger Unternehmerin Christina Block ist mit einem Eilantrag gegen Äußerungen des Anwalts seiner früheren Frau gescheitert. Stephan Hensel hatte sich dadurch in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt gesehen und vor der Pressekammer des Landgerichts Frankfurt versucht, diese Aussagen untersagen zu lassen. Sein Antrag wurde zurückgewiesen.

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Dabei ging es nach Angaben der Richterin unter anderem um den von Blocks Anwalt Ingo Bott in einer Pressemitteilung geschilderten Abbruch des Kontakts der Kinder zu ihrer Mutter. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Gericht sieht Rechte des Ex-Mannes nicht verletzt

Es sei zulässig, dass Hensel seinen Eilantrag direkt gegen Block gerichtet habe, obwohl ihr Anwalt die Aussage getätigt habe, entschied die Kammer. Nach einer Abwägung seines Interesses am Schutz seines allgemeinen Persönlichkeitsrechtes und dem Recht seiner Ex-Frau auf freie Meinungsäußerung werde eine Persönlichkeitsrechtsverletzung jedoch vereint.

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„Bei den angegriffenen Äußerungen handele es sich zum einen um Tatsachenbehauptungen, dessen Wahrheitsgehalt die Ex-Frau hinreichend glaubhaft gemacht habe“, so die Richterin. Die übrigen gerügten Aussagen seien zulässige Meinungsäußerungen, mit welchen die Geschehnisse bewertet würden.

Block steht derzeit in Hamburg vor Gericht. Sie ist angeklagt, die Entführung zweier ihrer Kinder aus der Obhut ihres Ex-Mannes in Auftrag gegeben zu haben. Sie bestreitet das. Mit Block sitzen sechs weitere Beschuldigte auf der Anklagebank, darunter ihr Lebensgefährte Gerhard Delling. Auch er hat jede Schuld zurückgewiesen.

Ermittlungen im Fall Block ausgeweitet

Die Ermittlungen zu der Entführung der Block-Kinder aus der Obhut ihres Vaters in Dänemark ziehen immer weitere Kreise. Gut ein Jahr vor der Rückholaktion der beiden jüngsten Kinder der Hamburger Gastronomie-Unternehmerin Christina Block (52) in der Silvesternacht 2023/24 soll es bereits einen gescheiterten Entführungsversuch gegeben haben. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Vorfalls im Jahr 2022 gegen August Hanning.

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Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes (79) und ein pensionierter Beamter des Landeskriminalamts (LKA) Hamburg stünden im Verdacht, als Verantwortliche einer Sicherheitsfirma einen Auftrag von Christina Block zur Kindesentziehung angenommen zu haben, teilte die Behörde mit. Für den Auftrag seien mehr als 100.000 Euro gezahlt worden. Hannings Verteidiger Leon Kruse erklärte: „Die gegen ihn erhobenen falschen Vorwürfe weist mein Mandant entschieden zurück.“

Die Hamburger Staatsanwaltschaft ließ am Dienstag 13 Objekte in Deutschland und der Schweiz durchsuchen. Betroffen von den Durchsuchungen seien acht Wohn- und Geschäftsadressen der beiden Beschuldigten sowie fünf Objekte von Nicht-Verdächtigen in der Schweiz, in Hamburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg, hieß es.

dfe, dpa

Source: welt.de