Eurovision Song Contest: Die Beharrlichkeit jener Federboas
Eigentlich besteht der ganze Spaß am Eurovision Song Contest Gucken (und darüber Schreiben) darin, sich über Windmaschinen, Pyrotechnik, überdramatisches
Geschmetter, seltsame Kostüme, skurrile Choreografien und völlig irre Songtexte
zu beömmeln. Im besten Fall stampft
dann noch jemand Butter oder hat eine aufgeschnittene Discokugel
auf dem Kopf. Zwischendurch liefert die Show zuverlässig immer wieder
ein paar wirklich beeindruckende
Performances, berührende
Lieder, sympathischen Interpreten. Ihr Publikum befindet sich in seiner unbekümmerten
Feierei outfit- und stimmungsmäßig irgendwo zwischen Karneval, Ballermann, Gay Pride
und Dorfdisco. Kurzum: Ein großer, harmloser Spaß. Auch wenn es immer
wieder Diskussionen um zu politische Songs gab, auch wenn der Krieg Russlands
gegen die Ukraine in den letzten beiden Jahren ein großes Thema war – es waren höchstens einzelne Momente, in denen das Weltgeschehen in die Welt der
Federboas und Glitzerkostüme einzog.