Europäische Zentralbank: Inflation in Eurozone fällt hinauf niedrigsten Stand seitdem Frühjahr 2021

Die Inflationsrate in der Eurozone ist auf den niedrigsten Stand seit gut drei Jahren gesunken. Die Verbraucherpreise legten um 1,8 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit April 2021. Für Oktober wird deshalb mit einer weiteren Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) gerechnet.

Im August hatte die Inflationsrate noch bei 2,2 Prozent gelegen. Die
Europäische Zentralbank strebt mittelfristig eine Inflationsrate
von zwei Prozent an. 

Der deutliche Rückgang der Teuerung ist mit der Entwicklung der Energiepreise zu erklären. Sie fielen im Jahresvergleich um sechs Prozent. Die Dienstleistungspreise legten hingegen mit vier Prozent besonders deutlich zu. Lebensmittel, Alkohol und Tabak kosteten 2,4 Prozent mehr als im September 2023.

Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel ging im September leicht zurück. Sie fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.

EZB senkte Leitzins im September

Im September hatte die EZB die Zinsen erstmals seit ihrer geldpolitischen Wende vom Juni wieder gesenkt. Der für die Finanzmärkte richtungsweisende Einlagesatz, zu dem Banken bei der Notenbank kurzfristig überschüssige Gelder parken, wurde um einen Viertelprozentpunkt auf 3,50 Prozent nach unten gesetzt.

Die EZB zeigte sich zuletzt erfreut über das Abflachen der Inflationsrate. „Die jüngsten Entwicklungen stärken unsere Zuversicht, dass die
Inflation zeitnah wieder auf das Zielniveau zurückkehren wird“, sagte
EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Montag bei einer Anhörung im
Brüsseler Europa-Parlament. „Wir werden das bei unserer nächsten
geldpolitischen Sitzung im Oktober berücksichtigen.“