Europäische Union: EU und Albanien eröffnen erste Verhandlungskapitel zu Händen EU-Beitritt

Die inhaltlichen Verhandlungen über den EU-Beitritt Albaniens haben begonnen. Mehr als zwei Jahre nach dem Beginn der Beitrittsgespräche trafen sich Vertreter der EU und aus Albanien am Rande eines Treffens der 27 Europaminister in Luxemburg. Dort eröffneten sie das erste Verhandlungskapitel, das sich unter anderem mit den demokratischen Institutionen in Albanien befasst.

„Wir werden Albanien bis 2030 für die EU vorbereiten“, sagte der albanische Ministerpräsident Edi Rama. Sein Land sei „sehr engagiert, endlich mit dem schwersten Teil der Arbeit anzufangen“. Auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat Rama zufolge gezeigt, dass der Westbalkan zur Stärkung der Europäischen Union beiträgt – „genauso wie der Westbalkan den Beitritt zur Europäischen Union braucht“.

Der Nato war Albanien im Jahr 2009 beigetreten. Bereits im selben Jahr hatte der Westbalkanstaat auch den Beitritt zur Europäischen Union beantragt. Die erste Regierungskonferenz für die Beitrittsverhandlungen fand allerdings erst im Juli 2022 statt. Jahrelang waren die albanischen Fortschritte an die des Nachbarlandes Nordmazedonien gekoppelt. Nachdem diese Praxis im September 2024 aufgehoben wurde, können die Verhandlungen weiter voranschreiten.

Zu den Hindernissen für einen EU-Beitritt Albaniens zählen bislang die Korruption sowie die organisierte Kriminalität. Zugleich arbeitet das Land in der Migrationspolitik bereits mit der EU zusammen. Mit Italien hat Albanien ein Migrationsabkommen geschlossen, wonach es jährlich bis zu 40.000 über das Mittelmeer geflüchtete Menschen aufnehmen und Asylanträge schon vor der EU-Grenze bearbeiten soll.