Entdeckung in Japan: Neue Beltracchi-Imitat aufgetaucht

Bereits im Im April habe es Verdachtsmomente gegeben, so NHK. Bei einer Untersuchung durch einen Verantwortlichen von Yamada Bee Farm wurde auf der Rückseite des Gemäldes der Aufkleber eines Kunsthändlers gefunden – eine Methode, mit der Beltracchi die Herkunft von Werken gefälscht hat.
„Ich glaube nicht, dass die Leute enttäuscht sind“
NHK zeigte Beltracchi zusammen mit einem Verantwortlichen des Unternehmens im Online-Interview. Dort gab er zu: „Ich habe es um 1990 gemalt. Ich habe mich intensiv mit Kisling beschäftigt und seine Bilder gemalt, daher war und bleibt es ein Werk Kislings. Ich habe selbst ziemlich hart daran gearbeitet, ein außergewöhnlich gutes Werk zu schaffen, daher glaube ich nicht, dass die Leute enttäuscht sind.“
Das Unternehmen erwägt, wissenschaftliche Untersuchungen durchführen zu lassen. Es plant außerdem, das Gemälde mit einem Hinweis auf den Verdacht der Fälschung öffentlich auszustellen. Beim Kauf von einem Museum in Hachioji, Tokio, im Jahr 2013 sei das Bild mit einem Echtheitszertifikat versehen gewesen, heißt es, das angeblich von Kislings Sohn ausgestellt wurde. Darüber hinaus sei dokumentiert, dass es 1995 vom Auktionshaus Christie’s versteigert worden war – zu einem Preis von etwa 25 Millionen Yen.
Als das Gemälde jedoch im April dieses Jahres für eine Ausstellung in Fukuyama City in der Präfektur Hiroshima ausgeliehen wurde, schreibt NHK, äußerten Personen, die das Werk sahen, Bedenken bezüglich der Echtheit des Gemäldes. Nach den aufeinanderfolgenden Entdeckungen von Fälschungen in den Kunstmuseen der Präfekturen Tokushima und Kochi im letzten Jahr, die vermutlich von Beltracchi gemalt wurden, veröffentlichte NHK online eine Liste der noch vermissten Fälschungen, die von der Berliner Polizei bereitgestellt wurde. Diese Liste enthielt auch das Werk „Kiki von Montparnasse“.
Ein Ermittler der Berliner Polizei, der die Serie von Fälschungen untersuchte, sagte gegenüber NHK: „Dies ist ein Werk, das Beltracchi in seiner Autobiographie erwähnt.“ Im NHK-Interview fügte Beltracchi hinzu: „Zum Zeitpunkt des Verkaufs hat man dieses Werk äußerst hochgeschätzt und zu einem hohen Preis gehandelt. Jetzt, da bekannt ist, dass ich es gemalt habe, hat es an Wert gewonnen. Es gibt Sammler, die meine Werke suchen.“ Ein Sprecherin von Yamada Bee Farm erklärte: „Für ihn mag dieses Gemälde ein Kunstwerk sein, aber ich kann das nicht akzeptieren. Wenn ich an die Gefühle und Bemühungen von Kisling und anderen Künstlern denke, deren Werke gefälscht wurden, bin ich einfach nur traurig.“ Beltracchi gab gegenüber NHK an, dass er etwa 300 Fälschungen gemalt habe, von denen viele möglicherweise immer noch als echt behandelt werden, was weltweit für Verwirrung in der Kunstwelt sorgt.
Source: faz.net