Energiewende: Zustimmung zum Ausbau von Solarenergie größer qua unter Windkraft

Eine Mehrheit der Deutschen befürwortet einer Studie zufolge den Ausbau erneuerbarer Energien. Die Zustimmungswerte unterscheiden sich aber
in Ost- und Westdeutschland. Das zeigt eine repräsentative Studie des arbeitgebernahen
Instituts der Deutschen Wirtschaft und der TU Dresden. Knapp 70 Prozent der westdeutschen
Bevölkerung und knapp 55 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung befürworten den
Ausbau der Windkraft. Noch größer ist die Zustimmung zur Solarenergie: Im
Westen liegt sie bei knapp 85 Prozent, im Osten bei rund 78 Prozent.

Die Forscher differenzieren in
ihrer Arbeit auch die Werte im ländlichen und im städtischen Raum.
Die Zustimmung zu erneuerbaren Energien ist sowohl in Ost- als auch in
Westdeutschland im städtischen Raum größer. Während eine Mehrheit von gut 70
Prozent der ostdeutschen Landbevölkerung den Ausbau von Solarenergie befürwortet,
sind nur gut 40 Prozent dieser Gruppe für den Ausbau der Windkraft. Zustimmungswerte aus dem städtischen Umland
erfasst die Studie allerdings nicht.

Windkraft „stark politisiert“

Die Studienautoren gehen von
einer starken Politisierung der Windkraft aus, die Solarenergie hingegen sei „noch
kaum politisiert“. Besonders der Unterschied zwischen Anhängern des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und der AfD ist
auffällig. 46 Prozent der ostdeutschen BSW-Anhänger stimmen demnach dem Ausbau
von Windkraft zu. Bei AfD-Anhängern sind es nur gut 27 Prozent.

Die Zustimmungswerte sinken auch ab, wenn die konkreten Rahmenbedingungen des Ausbaus erneuerbarer
Energien
in den Blick genommen werden. Bundesweit sinkt die Zustimmung für Windkraft um 40 Prozentpunkte, wenn danach gefragt wird, Windkraftanlagen in
Waldgebieten zu bauen. Ähnliche Ergebnisse gibt es bei der Frage um eine verpflichtende Errichtung „etwa nach jeder Dachsanierung sowie auf
Neubauten“.