El Hotzo: Hilft ein BWL-Studium beim Witzeschreiben, El Hotzo?
230.000 Menschen in Deutschland studieren BWL, deutlich mehr als jedes andere Fach. Einer von ihnen war der Autor und Comedian Sebastian Hotz, 28, auf Social Media bekannt als El Hotzo. In der letzten ZEIT-Campus-Podcast-Folge des Jahres erzählt er, wie ihn sein duales Studium in Nürnberg und sein Alltag im Großraumbüro bei Siemens geprägt haben – und warum es die Grundlage für sein heutiges kreatives Leben war. Außerdem blickt er auf sein bewegtes Jahr 2024 (Trump-Tweets, RTL-Doku) zurück und verrät, mit welchen unverfänglichen Gesprächsthemen man die Feiertage glimpflich übersteht.
Sebastian, der auch als Kolumnist für ZEIT Campus schreibt, wuchs in einem 250-Einwohner-Dorf in Bayern auf. Schon in der Schule galt er als Klassenclown und spielte im Schultheater mit. Mit 16 habe er dann angefangen, Hollister-Pullover wie alle anderen zu tragen. „Es gibt ja so einen tragischen Zeitpunkt in Teenagerjahren, in dem es einfach uncool wird, Interessen zu haben. Also in dem jeder Hauch Persönlichkeit eine Angriffsfläche bietet. Und dann muss man entweder schon eine Persönlichkeit haben und das einfach durchziehen“, sagt er im Podcast. „Oder man gibt eben wie ich nach und sagt: Ja, ja stimmt, ich find lesen eigentlich auch sauscheiße, und die Schach-AG hat mir auch noch nie gefallen, und ihr habt vollkommen recht, Ma Chérie von DJ Antoine ist der beste Song aller Zeiten.“
Weil er fürchtete, als Journalist oder Autor zu scheitern, schlug Sebastian einen sicheren Weg ein: Er begann das duale BWL-Studium in Nürnberg. „Dieses Klischee, dass das halt oft ein Studium ist für Leute, die nicht genau wissen, was sie jetzt mit ihrem Abi anfangen sollen – das trifft bei mir absolut zu“, sagt er. Die Aussicht, neben der Uni ein Ausbildungsgehalt zu bekommen und die nächsten Jahre abgesichert zu sein, hätte ihn überzeugt. Ein klassisches Studentenleben war in Nürnberg für ihn nicht drin: „Wenn andere am Donnerstag auf irgendwelche Fachschaftspartys gegangen sind, war halt für uns die Ansage: Morgen um acht Berufsschule.“
In seinem Master an der Uni Bielefeld konnte er vieles nachholen, dann kam Corona und sein Durchbruch als El Hotzo auf Twitter und Instagram, dazu erste Aufträge vom Fernsehen, Buchprojekte, ein Podcast. Warum er trotz fünfeinhalb Stunden Bildschirmzeit am Tag nie wieder ein Handy-Detox machen will und wie es sich anfühlt, gecancelt zu werden, verrät El Hotzo in dieser Folge von Und was macht die Uni?. Der Podcast wird moderiert von Charlotte Köhler und Christoph Farkas, die nächste Ausgabe erscheint am 14. Januar.