Einkommens- und Verbrauchsstichprobe: Lebenshaltungskosten verschlingen Großteil dicker Teppich Einkommen

Haushalte mit niedrigem Einkommen benötigen einen Großteil davon, nur um Lebenshaltungskosten zu decken. Wie aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, gaben 2023 Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.300 Euro im Schnitt 780 Euro für Wohnen und Lebensmittel aus und damit 64 Prozent ihres Einkommens. 

Haushalte mit einem hohen Einkommen ab 5.000 Euro benötigten hingegen nur 47 Prozent davon, um Wohn- und Lebensmittelkosten zu decken. Im Mittel über alle Haushalte lag der Anteil der Lebenshaltungskosten bei 52 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens. 

Den größten Posten machten dabei die Ausgaben fürs Wohnen aus, wozu neben der Miete auch Energiekosten und Ausgaben für Instandhaltung der Wohnung gehören. Haushalte mit einem Einkommen von weniger als 1.000 Euro mussten dafür demnach 47 Prozent ihres Einkommens ausgeben. Im Mittel waren es 37,5 Prozent, bei Haushalten mit einem Einkommen von mehr als 5.000 Euro 34,2 Prozent. 

Etwa 60 Prozent für Wohnen, Nahrung und Verkehr

Der zweitgrößte Ausgabenposten waren Nahrungsmittel: Bei Haushalten mit weniger als 1.000 Euro Einkommen machten sie 18,3 Prozent der Ausgaben aus, bei Haushalten mit mehr als 5.000 Euro waren es 13,2 Prozent. Im Schnitt aller Haushalte machten Lebensmittel 14,4 Prozent aller Ausgaben aus. Verkehr folgt mit 11,9 Prozent im Mittel auf dem dritten Platz.

Wohnen, Nahrung und Mobilität machten somit im Mittel knapp 64 Prozent der Ausgaben aus. Bei Haushalten mit einem Einkommen von weniger als 1.000 Euro waren es 63 Prozent, da dort die Ausgaben für Verkehr deutlich geringer waren. Bei Haushalten mit hohem Einkommen lag der Anteil der drei wichtigsten Ausgabenposten bei gut 61 Prozent. 

Die Daten der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe werden alle fünf Jahre erhoben. An der EVS 2023 nahmen rund 54.000 private Haushalte teil. Alle privaten Konsumausgaben eines Durchschnittshaushalts, wozu etwa auch Ausgaben für Kleidung, Kommunikation, Freizeit, Gesundheit und Bildung gehören, lagen 2023 demnach bei 3.030 Euro im Monat. 

Bei der vorherigen Untersuchung 2018 sind es noch 2.700 Euro gewesen. Der Anstieg von 330 Euro, also um etwa 12 Prozent, bleibt dabei leicht hinter der Inflation zwischen 2018 und 2023 von insgesamt 14 Prozent zurück. Die Nominallöhne sind in derselben Zeit um gut elf Prozent gestiegen.