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Viele junge Menschen versammelten sich bereits am Freitag in Lyon.
Eine Demonstrantin in Paris hat sich „Front Populaire“ auf die Stirn geschrieben. Als Gegengewicht zum Rassemblement National von Marine Le Pen haben sich grüne und linke Parteien in Frankreich zur „Neuen Volksfront“ vereint. Der Name ist angelehnt an den Front Populaire, in dem sich 1935 Kommunisten, Sozialisten und linksbürgerliche Parteien im Kampf gegen den Faschismus in Frankreich zusammengeschlossen hatten.
In Marseille, der zweitgrößten Stadt Frankreichs, versammelten sich laut Polizei 11.700 Demonstranten am alten Hafen, darunter vor allem junge Menschen und Familien.
„Ich komme aus der Zukunft und wir haben gewonnen“ steht auf diesem Plakat in Nantes.
Die größte Demonstration mit laut Veranstaltern einer Viertelmillion Teilnehmern fand am Samstag in Paris statt.
Feuerwerk für eine offene Gesellschaft: Auch in Toulouse versammelten sich Tausende, um gegen eine mögliche Regierung des Rassemblements National zu demonstrieren.
Auch in Bordeaux zogen Menschen mit einem Banner der neuen Front Populaire durch die Straßen.
Die Proteste verliefen bis auf wenige Ausnahmen friedlich. Im nordwestfranzösischen Rennes wurden einige Dutzend Mitglieder der Antifa von der Polizei mit Tränengas zurückgedrängt.
Zwei Demonstrantinnen halten in Marseille die französische Flagge hoch. „Man muss nicht den RN wählen, um Frankreich zu lieben“, stand auf vielen Spruchbändern.
Unter anderem mit Regenbogenfahnen protestierten Demonstrantinnen und Demonstranten in Marseille gegen das Erstarken der nationalistischen extremen Rechten und für eine offene und tolerante Gesellschaft.
Wahlaufrufe für den Front Populaire auf dem Pflaster. Am 30. Juni findet der erste Wahlgang zur französischen Nationalversammlung statt. Wenn kein Kandidat die absolute Mehrheit der Stimmen erhält, findet am 7. Juli ein zweiter Wahlgang statt, bei dem eine relative Mehrheit genügt.
Nach Emmanuel Macrons überraschendem Aufruf zu Neuwahlen sind hunderttausende Menschen in ganz Frankreich auf die Straßen gegangen, um gegen einen drohenden Rechtsruck in der Politik zu demonstrieren. Zu den Protesten hatte ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und Organisationen aufgerufen.
Als Reaktion auf das starke Abschneiden der rechtsnationalistische Partei Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen hatte Frankreichs Präsident am Abend der Europawahl am vergangenen Sonntag das Parlament aufgelöst und kurzfristig Neuwahlen ausgerufen. Diese finden in zwei Runden am 30. Juni und 7. Juli statt.
Wenn das RN wie bei der Europawahl auf mehr als 30 Prozent der Stimmen käme, wäre die Partei stärkste Kraft im Parlament und könnte unter Umständen sogar den Premierminister stellen. Um dem entgegenzuwirken, vereinten sich vergangene Woche in einem historischen Schritt Linke, Kommunisten, Grüne und Sozialdemokraten zu einem neuen Bündnis, der Nouveau Front Populaire.