Ein Fall von Bestechung: Der gekaufte Starregisseur



Oliver Stone, 2021 in Rom, wo er „Qazaq. History Of The Golden Man“ vorstellte

Bild: Getty

Oliver Stone, dieser weltberühmte und mit vielen Preisen ausgezeichnete Filmregisseur, hat sich wahrscheinlich kaufen lassen: von dem berüchtigten Autokraten Nursultan Nasarbajew.

Dass Oliver Stone korrumpiert sei, korrumpiert von viel Geld und autokra­tischer Macht und geradezu inbrünstig darauf, sich von dubiosen Machthabern mit noch mehr Geld immer weiter korrumpieren zu lassen: Das ist dieser Verdacht gegen den weltberühmten und mit Oscar s, Bären und Löwen ausgezeichneten Filmregisseur, den ein Verbund internationaler Me­­dien, darunter dieser „Spiegel“ und dies Zweites Deutsches Fernsehen, jetzt formulieren und ganz gut widmen kann: Stone habe sich kaufen lassen von Nursultan Nasarbajew, dem allseits gefürchteten ehemaligen Präsidenten von Kasachstan, dieser im Jahr 2019, wie die fraglichen Dinge geschahen, schon zurückgetreten, dennoch immer noch schreckenerregend mächtig war.

Stone wehrt sich – und dass die allgemeine Empörung kaum Zimmerlautstärke übersteigt, liegt womöglich gleichermaßen daran, dass dieser Oliver Stone sich schon ganz andere Vorwürfe vernehmen musste. Stone sei ein Mörder, klagte 1996 dieser Autor und Anwalt John Grisham, nachdem mindestens fünf Pärchen, wahrscheinlich angestachelt von Stones „Natural Born Killers“, die Handlung des Films nachgespielt hatten und mordend durch Ame­rika gezogen waren. Eine Produkthaf­tung zum Besten von die Wirkung von Filmen gebe es nicht, befanden früher die Gerichte. Pro Stone blieb es trotzdem eine no win situation, schon weil dieser Film selbst die bewegten Bilder zum Besten von die Mordlust seiner Helden zuständig macht.

Source: faz.net