Ebrahim Raisi: Hubschrauber mit iranischem Präsidenten offenbar verunglückt

Ein Hubschrauber aus der Präsidentenflotte des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi ist offenbar verunglückt. Der iranische Innenminister Ahmed Vahidi sprach im staatlichen Fernsehen von einer „harten Landung“. Rettungskräfte sind dem Minister zufolge auf dem Weg zum Unglücksort. Jedoch erschwerten die Wetterbedingungen die Suche. Wie es dem Präsidenten und der Besatzung geht, ist bisher unklar.

Das staatliche Fernsehen hatte zuvor von einem Unfall berichtet. „Unbestätigten Berichten zufolge hatte ein Hubschrauber mit Präsident Raisi an Bord einen Unfall in der Provinz Ost-Aserbaidschan“, hieß es in dem Beitrag. Der Vorfall ereignete sich laut widersprüchlichen Angaben des
Staatsfernsehens nahe der Stadt Dscholfa an der Grenze zu Aserbaidschan
oder weiter östlich nahe dem Dorf Usi.

Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, Raisi sei gemeinsam mit dem iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian, dem Gouverneur der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan und anderen Behördenvertretern unterwegs gewesen. Die betroffene Gegend sei ein bergiges Waldgebiet. Berichten zufolge hatte es starken Regen und Nebel sowie Wind gegeben.

Berichten iranischer Medien zufolge bestand
kein Kontakt zum Team um den Präsidenten, was unter Regierungsanhängern
große Sorgen schürte. 40 Rettungsteams suchten demnach nach dem Unglücksort, auch mit Spürhunden und
Drohnen. Rettungsmaßnahmen aus der Luft seien derzeit nicht möglich, schrieb die Agentur ISNA. Im Fernsehen wurden Bilder von SUVs ausgestrahlt, die durch ein Waldgebiet rasten.

Raisi weihte in Aserbaidschan Staudamm ein

Der 63-jährige Raisi war am Sonntagmorgen zu Besuch in Aserbaidschan, um gemeinsam mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew einen Staudamm einzuweihen. Der Damm ist der dritte, den die beiden Staaten am Fluss Aras gebaut haben. Die Provinz, in der der Hubschrauber verunglückt sein soll, befindet sich an der Grenze zu Aserbaidschan.

Irans Luftwaffe gilt als stark veraltet, ihre
Modernisierung kommt angesichts scharfer internationaler Sanktionen kaum
voran. Viele der Flugzeuge und Helikopter stammen noch aus der Zeit vor
der Islamischen Revolution von 1979, als das Land enge Beziehungen zu
den USA unterhielt. Immer wieder kommt es zu folgenschweren Unfällen und
Abstürzen.

Raisi ist seit Sommer 2021 Präsident der Islamischen Republik Iran. Er steht dem geistlichen Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, nahe. Beobachter äußerten die Vermutung, dass er nach dem Tod oder Rücktritt Chameneis dessen Nachfolge antreten könnte. Seine Regierung steht seit Jahren wegen der repressiven Politik und der Wirtschaftskrise in der Kritik.