Natürlich sind die Ereignisse um den Suhrkamp Verlag Gesprächsthema Nummer eins auf der diesjährigen Buchmesse. Wir rekapitulieren: Die Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung, bisher Mehrheitsgesellschafter des Verlags, verkauft ihre Anteile an den Immobilienunternehmer Dirk Möhrle. „Zum ersten Mal in der Geschichte seines Bestehens“, kommentiert Joachim Unseld, der einst unsanft aus dem Verlag gestoßene Sohn des Patriarchen Siegfried Unseld, die Vorgänge gegenüber der ZEIT nun, „gehört der Suhrkamp Verlag damit einem einzigen Eigentümer.“ Das hat natürlich gesellschaftsrechtliche Konsequenzen: Es gibt keine Sperrminorität mehr, der alleinige Eigentümer, das schwebt als Sorge immer in der Luft, könnte, sobald er die Lust verlöre, den Verlag verkaufen – und plötzlich wäre die Suhrkamp-Kultur möglicherweise Teil einer Konzernstruktur.