die Schwarzen in Thüringen: Bringen sie die AfD an die Macht?

Ginge es nach Martina Schweinsburg, dann wären die CDU und die AfD keine Gegner, sondern mögliche Verbündete. Dann gäbe es längst Gespräche zwischen den beiden Parteien. Dann könnte man sich das ganze Abgrenzungsgebaren sparen. Die Brandmauern. Die Unvereinbarkeitsbeschlüsse. Die Demonstrationen gegen rechts. „Die Gutmenschendemos“, wie Martina Schweinsburg sie nennt.

Sie sagt: „Wir dürfen die AfD nicht in die Schmuddelecke stellen.“

Martina Schweinsburg ist 65 Jahre alt, studierte Veterinäringenieurin und seit mehr als drei Jahrzehnten Mitglied der CDU. Ende Mai sitzt sie in ihrem Büro im Landratsamt von Greiz, einer Kleinstadt im Osten von Thüringen. Auf dem antiken Schreibtisch, zwischen Briefen und Aktenstapeln, steht eine goldfarbene Glocke mit der Inschrift „Alles hört auf mich“. In der Schrankwand: riesige Bierhumpen. Auf dem Boden: Schweinsburgs Hund, ein Windhund mit Zottelfell, der hin und wieder wohlig schnauft.